England gegen Deutschland, so lautete das Endspiel bei der Frauen Fußball Europameisterschaft. Dieser Klassiker fand im restlos ausverkauften Wembley Stadion statt, England hoffte auf den ersten großen Titel nach 56 Jahren.
Popp fällt aus
Während die Engländerinnen im sechsten Spiel zum sechsten Mal mit der gleichen Startformation begannen, musste Deutschland ganz kurzfristig den verletzungsbedingten Ausfall von Kapitänin und Torjägerin Alex Popp verkraften.
England startete mit den eigenen Fans im Rücken auch mit viel Schwung und kam bereits nach wenigen Minuten zur ersten guten Gelegenheit durch White. Mit weiterer Fortdauer der ersten Hälfte kam die DFB-Elf aber besser in die Partie und näherte sich nach 25 Minuten auch einem Treffer. Schließlich wurden die Seiten dann aber beim Stand von 0:0 gewechselt.
Den deutlich besseren Wiederbeginn hatte dann Deutschland, Magull verpasste mit ihrem Schuss das Gehäuse und die Führung nur knapp (50.). Wie bereits in Halbzeit eins wurde das Duell sehr intensiv und überaus körperbetont geführt.
Jokertor durch Toone
Englands Teamchefin Sarina Wiegman bewies dann zum wiederholten Male ein goldenes Händchen. Bei einem Dreifachwechsel wurde unter anderem Toone eingetauscht und nur wenige Minuten später brachte sie ihr Team in Front. Für einmal kam ein langer Ball hinter die deutsche Abwehr, Toone lief alleine auf Keeperin Frohms zu und überhob diese gefühlvoll - 1:0.
Fast postwendend wäre auf der Gegenseite der schnelle Ausgleich gefallen. Aluminium verhinderte nach einem Magull-Abschluss das 1:1, der Nachschuss von Schüller wurde Beute von Earps.
Ausgleich durch Magull
Dieser fiel dann allerdings elf Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit. Hendrich eroberte in der eigenen Hälfte einen Ball, schickte Lohmann über rechts, Wasmuth fand Magull, die Earps keine Abwehrchance ließ. Da in der verbleibenden Spielzeit kein weiterer Treffer mehr fiel, wurde eine Verlängerung notwendig.
Kelly mit der Entscheidung
In diesen zusätzlichen 30 Minuten war beiden Teams der Kräfteverschleiss doch immer mehr anzumerken. Wie so oft sollte eine Standardsituation zu einem Torefolg führen. Nach einer Ecke konnte Deutschland die Situation nicht bereinigen, im zweiten Versuch stocherte die ebenfalls eingewechselte Kelly das Spielgerät zum vielumjubelten 2:1 über die Linie.
Diesen knappen Vorsprung brachten die englischen Damen schließlich auch über die Zeit. Danach brachen im Wembley Stadion alle Bänne, der Jubel über den ersten großen Titel im Frauen-Fußball überhaupt und der erste Titel für das Land seit 1966 war schier grenzenlos.