Altach und der Wolfsberger AC sind in der ersten Runde der Fußball-Bundesliga ohne Sieg geblieben. Vor dem Duell am Samstag (17.00 Uhr) sticht eine Parallele ins Auge, ist doch da wie dort ein deutscher Trainer für die Geschicke verantwortlich.
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Denkwürdige Berührungspunkte während ihrer Schaffensphase im Nachbarland wollten Altachs Miroslav Klose und WAC-Coach Robin Dutt am Freitag allerdings nicht einfallen. "Vielleicht kann ich mich daran nicht erinnern", meinte Klose.
Klose ist "guter Dinge"
In der Vorwoche musste Altach eine 1:2-Niederlage gegen Hartberg einstecken, nun darf der DFB-Rekordtorschütze seine Elf erstmals in der Liga in der Cashpoint Arena auf den Rasen lassen. "Ich bin guter Dinge und sehr zuversichtlich", sagte der Weltmeister von 2014. Klose sprach von einer "sehr guten Trainingswoche. Deswegen haben wir viele Sachen ausprobiert und einstudiert und haben das letzte Spiel sehr ordentlich aufgearbeitet."
Viel zu tun gebe es noch, ist Klose bewusst. "Aber wenn wir es schaffen, die eigenen Fehler abzustellen, dann sieht das alles schon viel, viel besser aus", betonte der 44-Jährige. Vom WAC habe er mittlerweile schon einiges gesehen, beobachtete die Mannschaft am Mittwoch auch beim 0:5-Test gegen AC Milan. "Grundsätzlich ist es ein sehr gefährlicher Gegner", sagte Klose. "Da muss unser Umschaltspiel wirklich gut sein, und die Risikobereitschaft bei unseren Pässen darf nicht allzu hoch sein." Er wolle aber prinzipiell wieder sein Team mit viel Ballbesitz sehen.
An Spiele gegen WAC-Trainer Dutt in Deutschland konnte oder wollte er sich nicht erinnern. "Vor kurzem in Wien, bei der offiziellen Pressekonferenz" der Bundesliga habe er seinen nunmehrigen Kollegen getroffen, meinte er.
Altach schaffte in der vergangenen Saison insgesamt nur zwei Heimsiege, gegen Ende der Meisterschaft verfestigte sich jedoch ein Aufwärtstrend: Nach einer 0:2-Niederlage gegen die Admira am 26. Februar haben die Ländle-Kicker kein Match vor eigenem Publikum mehr verloren.
2. Spieltag
- Cashpoint SCR Altach – Wolfsberger AC Samstag 17 Uhr;
- SV Ried – SC Austria Lustenau Samstag 17 Uhr;
- SK Sturm Graz – FC RB Salzburg Samstag 19.30 Uhr;
- FK Austria Wien – LASK Linz Sonntag 17 Uhr;
- SK Austria Klagenfurt – Wolfsberger AC Sonntag 17 Uhr;
- WSG Tirol – TSV Hartberg Sonntag 17 Uhr;
Statistiken
Der RZ WAC gewann in der Bundesliga beide Duelle der Saison 2021/22 gegen den SCR Altach und damit erstmals zwei BL-Spiele in Folge gegen die Vorarlberger. Es war erst die zweite BL-Saison, in der der WAC zwei Duelle gegen Altach gewann – zuvor nur 2014/15.
Der RZ WAC gewann in der Bundesliga die vergangenen zwei Auswärtsspiele beim SCR Altach – erstmals. Damit holten die Kärntner in den letzten zwei Auswärtsspielen in Altach gleich viele Siege wie aus den ersten 10 Aufeinandertreffen bei den Vorarlbergern.
Der SCR Altach hatte in der ersten Runde mit 61% den höchsten Ballbesitzanteil aller Teams. Der Altacher Durchschnittswert in der Vorsaison betrug 44% und nur dreimal hatten sie einen höheren Wert als die 61% des ersten Spieltags dieser Saison der Bundesliga (zweimal gegen Klagenfurt, einmal gegen Ried).
Das Tor des SCR Altach in Runde 1 erzielte Atdhe Nuhiu nach Assist von Manuel Thurnwald. Das einzige Altacher Tor gegen den RZ Pellets WAC in der vergangenen Saison der Bundesliga erzielte ebenfalls Nuhiu nach Thurnwald-Assist.
Miroslav Klose verlor in der Bundesliga sein erstes Spiel mit dem SCR Altach – wie zuvor Magnin (2022), Streiter (2006), Bender (2007) und Schönenberger (2008). Jeder Altach-Trainer, der sein erstes BL-Spiel verlor, kassierte auch im zweiten Spiel eine Niederlage.
70 Tage nach dem packenden Saisonfinale gegen die WSG Tirol hat der SCR Altach am Samstag (17:00 Uhr) den Wolfsberger AC zum ersten Heimspiel der Saison 2022/23 zu Gast im Ländle.
Gegnercheck: Kaderumbruch im Sommer
Nachdem über viele Jahre Kontinuität das Wolfsberger Erfolgsrezept war, wurde in diesem Sommer ein nicht unerheblicher Kader-Umbruch vollzogen. Insbesondere durch die Abgänge der Klubikonen Michael Liendl und Alexander Kofler ist einiges an Identifikation, aber auch sportliche Qualität auf dem Platz, verloren gegangen. Dazu haben sich mit Eliel Peretz, Christoph Wernitznig, Amar Dedic oder Guram Giorbelidze weitere Stammkräfte der Vorsaison verabschiedet.
Gleichzeitig war der Europacup-Aspirant – der WAC steigt in der 3. Quali-Runde für die UEFA Conference League ein – auch auf der Zugangsseite sehr aktiv. Mit Simon Piesinger konnten die Kärntner einen ehemaligen Altacher als einen von bislang acht Neuzugängen an die Lavant locken. Piesinger ist in die Kategorie Erfahrung einzuordnen, zu der auch Konstantin Kerschbaumer, Torwart Hendrik Bonmann sowie der griechische Mittelstürmer Nikolaos Vergos zählen. Dazu wurde die Dutt-Truppe mit den jungen Österreichischen Nachwuchsnationalspielern Thierno Ballo, Ervin Omic und Lukas Gütlbauer verstärkt.
Familientag in der Arena
Unter Vorweis des Vorarlberger Familienpasses sehen Familien das Spiel gegen den WAC zum Vorzugspreis von € 25 in den Sektoren A und E sowie auf allen Stehplatztribünen der Arena. Dazu werden die Kids bereits ab 16:00 Uhr auf dem Trainingsplatz hinter der Osttribüne mit einem bunten Rahmenprogramm (Schussgeschwindigkeitsmessung, Kistenschießen, Autogrammstunde, …) unterhalten.
Personelles
Personell kann Klose am Wochenende wieder auf Felix Strauss zurückgreifen. Der Defensivspieler steht nach überstandenem Infekt voll im Mannschaftstraining und erhöht den Konkurrenzkampf in der Altacher Defensive. Auch Noah Bischof trainiert bereits wieder, für den Youngster kommt ein Einsatz genau wie für Emanuel Schreiner aber noch zu früh. Damit fehlt aktuell nur noch Sandi Krizman auf dem Trainingsplatz – der Kroate befindet sich nach seiner schweren Muskelverletzung im Frühjahr noch in der Reha.
(APA/VOL.AT)