Das sei aber "keine Frage der Rasse, sondern der Kultur", betonte er mit Verweis auf die heftige Kritik an seinen jüngsten Aussagen zur "Rassenvermischung".
"Rassenvermischungs"-Sager
"Wir haben fantastische Ergebnisse im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus erreicht", so Orbán weiter. Seine Kritik an der Migration sei "keine rassische, sondern eine kulturelle Frage": "Ich will nicht, dass die Migration sich verstärkt." Mit einem Seitenhieb auf den Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund an der österreichischen Bevölkerung sagte er: "In Ihrem Land haben die diesbezüglichen Probleme eine ganz andere Größenordnung" als in Ungarn.
Zu seinen international heftig kritisierten Aussagen im rumänischen Kurort Baile Tusnad vom Samstag, wo er einer "Rassenvermischung" eine Absage erteilt hatte, räumte Orbán ein: "Es kommt vor, dass ich manchmal missverständlich formuliere." Die Position Ungarns sei diesbezüglich aber "keine biologische, sondern eine zivilisatorische".
Nehammer kritisiert Verharmlosung von Rassismus
Nehammer stellte seinerseits gleich zu Beginn mit Verweis auf Orbáns Aussagen klar, "dass wir in Österreich jede Form von Verharmlosung und Relativierung von Rassismus und Antisemitismus auf das Schärfste zurückweisen".
Gemeinsame Migrations-Konferenz
Sowohl Orbán als auch Nehammer betonten den gemeinsamen Kampf gegen illegale Migration. Deshalb wolle man gemeinsam mit Serbien eine Konferenz zum Grenzschutz veranstalten, kündigten beide Regierungschefs an, ohne Details zu nennen.
"Es ist wichtig, dass Serbien seine Grenzen verteidigen kann - je weiter südlich, desto besser", sagte Orbán. Er wies auch auf die Bedeutung des ungarischen Grenzschutzes für Österreich hin: "Wir sind auf der Südgrenze Ihre Burghauptmänner. Wenn wir die Grenzen nicht schützten, würden illegale Migranten zu Hunderttausenden bei Ihnen eintreffen."
(APA)