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Panama Papers: Zugängliche Firmenregister gefordert

Das Foto zeigt mehrere Ausgaben der "Süddeutschen Zeitung" vom 4. April 2016 mit einem Aufmacher zu den "Panama Papers" und Illustrationen dazu von Künstler Peter M Hoffmann.
Das Foto zeigt mehrere Ausgaben der "Süddeutschen Zeitung" vom 4. April 2016 mit einem Aufmacher zu den "Panama Papers" und Illustrationen dazu von Künstler Peter M Hoffmann. ©TOPSHOT - A photo taken on April 7, 2016 in Munich, southern Germany, at the office of the German daily "Sueddeutsche Zeitung" shows several issues of the newspaper dated April 4, 2016, titling on the socalled "Panama Papers" with illustrations by German artist Peter M Hoffmann depicting heads of state. The Panama Papers are a massive leak of 11.5 million documents allegedly exposing the secret offshore dealings of aides to Russian president Vladimir Putin, world leaders and celebrities including Barcelona striker Lionel Messi. The vast stash of records was obtained from an anonymous source by German daily Sueddeutsche Zeitung and shared with media worldwide by the International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ). / AFP PHOTO / CHRISTOF STACHE / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY MENTION OF THE ARTIST UPON PUBLICATION - TO ILLUSTRATE THE EVENT AS SPECIFIED IN THE CAPTION
Die Veröffentlichung der Panama Papers ist mehr als sechs Jahre her. Der Whistleblower von damals meldete sich nun erneut zu Wort und forderte zügängliche Firmenregister.
"Panama Papers" sollen veröffentlicht werden
Whistleblower von "Panama Papers" hat sich zu Wort gemeldet

Vor sechs Jahren waren 400 Journalisten an der Ausarbeitung des Datenmaterials beteiligt, die ihnen von einem Unbekannten unter dem Pseudonym "John Doe" zugespielt worden waren. Nun meldete sich der Whistleblower erneut zu Wort. In einem aktuellen Falter-Interview mit den Journalisten Bastian Obermayer und Frederik Obermaier warnte er unter anderem vor einer steigenden "Instabilität", vor Faschismus und Autoritarismus.

Whistleblower fordert zugängliche Firmenregister nach Panama Papers

Russlands Präsident Wladimir Putin sei eine "größere Bedrohung für die Vereinigten Staaten" als es "Hitler je war", sagte Doe. Das russische Militär, das unschuldige Zivilisten in der Ukraine töte, werde über Briefkastenfirmen mitfinanziert. Briefkastenfirmen seien Putins "beste Freunde". Die Sanktionen gegen russische Oligarchen begrüßte Doe - es gebe aber noch mehr Möglichkeiten: Die USA könnten etwa die Büros "einiger Dienstleister auf US-amerikanischem Boden durchsuchen, die Offshore-Firmen verkauften, um zu "signalisieren, dass diese Art von Aktivitäten nicht mehr akzeptabel" seien.

Whistleblower forderte weltweit zugängliche Firmenregister

Im Interview forderte Doe außerdem "weltweit öffentlich zugängliche Unternehmensregister". Bisherige Reformen in Folge der Panama Papers nannte er zwar "bedeutend", sie würden aber nicht reichen. Nach wie vor würden Briefkastenfirmen "Gräueltaten" ermöglichen, dabei ihre Besitzer verschleiern und diese somit von der Rechenschaftspflicht befreien. Aber: "Ohne Rechenschaft können Gesellschaften nicht funktionieren."

Doe ließ offen, ob er seine Identität preisgeben werde

Ob Doe je seine Identität preisgeben werde, ließ er offen. Er werde "wohl warten müssen", bis er "auf dem Sterbebett" liege: In die Panama Papers seien so viele verschiedene transnationale kriminelle Organisationen verwickelt, "von denen einige Verbindungen zu Regierungen haben", dass er nach einem Outing kaum noch sicher leben würde können.

Russische Regierung wolle Doe "tot sehen"

Fest steht für Doe, dass ihn die russische Regierung "tot sehen" wolle. In dem Falter-Interview verwies er auf eine von Russia Today ausgestrahlten Dokumentation über die Panama Papers, in denen der Charakter "John Doe" eine Kopfverletzung durch Folter erleide und ein Papierboot auf seiner Blutlache schwimme. "Subtil war es jedenfalls nicht", sagte der Whistleblower. Auf die Frage, warum es bisher keinen großen russischen Whistleblower gebe, antwortete Doe, dafür brauche man auch ein "gewisses Maß an Freiheit". Putin aber ermorde die Mutigen und sperre sie ein.

(APA/Red)

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