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Rip-Deal: Betrüger ergaunerte 700.000 Euro Provision für spanische Villa

Mittels Krypto-Wallet überwies ein 59-Jähriger einem österreichischem Betrüger 700.000 Euro.
Mittels Krypto-Wallet überwies ein 59-Jähriger einem österreichischem Betrüger 700.000 Euro. ©pixabay.com
Einen filmreifen Betrug zogen ein Österreicher in Italien ab. Der 33-Jährige kontaktierte einen 59-jährigen Deutschen, der eine spanische Villa zum Kauf anbot und bot an als Vermittler zu fungieren.

Im März 2021 soll ein 59-jähriger Mann eine spanische Villa auf einer Internetplattform zum Kauf angeboten haben, woraufhin sich ein Mann gemeldet haben soll. Laut dem späteren Opfer habe dieser vorgegeben, als Vermittler für einen reichen Geschäftsmann tätig zu sein, weshalb es zu einem Treffen in Rom gekommen sein soll. Dort soll ein Betrag von € 700.000,- in Krypto-Währungen als Provision für den angeblichen Vermittler vereinbart worden sein.

Österreicher ergaunerte 700.000 Euro Provision für spanische Villa

Der 59-Jährige soll daraufhin wie vereinbart den Betrag auf sein Krypto-Wallet überwiesen haben, was nach Abschluss des Verkaufs dann als Provision an den vermeintlichen Vermittler gehen sollte. Das Krypto-Wallet soll noch in Rom im Beisein des mutmaßlichen Betrügers installiert worden sein, wobei dieser die Passwörter des Opfers ausgespäht haben soll und so an das Geld gelangt sein soll. Das 59-jährige Opfer erstattete daraufhin Anzeige in Deutschland.

Zusammenarbeit bei Ermittlungen mit Rip-Deal Unit der Polizei Wien

Da vermutet wurde, dass der mutmaßliche Täter österreichischer Staatsbürger ist, wurde das Landeskriminalamt Wien von den deutschen Behörden um Unterstützung gebeten. Durch intensive Zusammenarbeit der Rip-Deal Unit aus Wien und den Ermittlern des Bundeskriminalamts Deutschland, Abteilung für Bandenkriminalität aus Offenbach, konnte der Beschuldigte, ein 33-jähriger österreichischer Staatsbürger, in Rom festgenommen werden. Durch Ermittler des Landeskriminalamts Niederösterreich wurden die Wohnsitze des Beschuldigten und eines möglichen Komplizen in Guntramsdorf und Baden durchsucht und Datenmaterial sichergestellt. Der 33-jährige Tatverdächtige wurde in eine Justizanstalt in Niederösterreich gebracht, weitere Ermittlungen zu möglichen Komplizen laufen.

Was genau ist ein Rip-Deal?

Beim Modus Rip-Deal handelt es sich um eine Deliktsform, welche nahezu ausschließlich durch erfahrene Banden und Clans der Westbalkanregion angewandt wird. Es handelt sich um ein betrügerisches Rechtsgeschäft, bei welchem die Täterschaft zumeist beabsichtigt Luxusgüter wie hochpreisige Uhren, Goldmünzen oder Goldbarren, aber auch etwa Kryptowährungen käuflich zu erwerben. Im Gegenzug jedoch wird für das begehrte Luxusgut nahezu immer Falschgeld übergeben. Durch die Täterschaft wird darüber hinaus zumeist beabsichtigt das betrügerische Rechtsgeschäft im Ausland – vorzugsweise in Italien - abzuwickeln.

Auch beim Verkauf von Immobilien, Booten oder hochpreisigen Automobilen kommt es zu derartigen Taten: Die Täterschaft, welche bei derartigen Geschäften dann zumeist als Vermittler zwischen Opfer und dem vorgeblichen eigentlichen Käufer auftritt, gibt bei derartigen Delikten dann zumeist an, eine Art Vermittlungsprovision für die Vermittlung an Dritte erhalten zu wollen. Zumeist in Form von Kryptowährungen oder bspw Gold oder Goldbarren. Im
Gegenzug und nach Erhalt der Vermittlungsprovision würde, die Täterschaft dann die Kaufsumme überweisen oder es wird dem Opfer erneut Falschgeld als Kaufsumme übergeben.

Wiener Polizei gibt Tipps zum Schutz vor Rip-Deals

  • Reisen Sie für den Verkauf eigener – vor allem luxuriöser - Habseligkeiten nicht ins Ausland/Lassen Sie sich nicht ins Ausland locken.
  • Seien Sie achtsam und werden sie misstrauisch, wenn der potentielle
  • Käufer keine Anstalten macht über den Kaufpreis verhandeln zu wollen.
  • Stellen Sie Nachforschungen über ihre Geschäftspartner an und lassen Sie sich Referenzen der Käufer vorweisen – gerade bei Verkäufen von Luxusgütern.
  • Erstatten Sie nach einem Rip-Deal jedenfalls auch im Inland Anzeigeund nicht nur im Ausland.
  • Wenden Sie sich bei Misstrauen an die nächste Polizeidienststelle oder sehen Sie vom anstehenden Geschäft ab

(Red)

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