Österreichs Forstwirtschaft legte 2021 um 38 Prozent zu

Das Faktoreinkommen verdoppelte sich beinahe (plus 47,3 Prozent) auf knapp 841 Mio. Euro, geht aus der Forstwirtschaftlichen Gesamtrechnung 2021 der Statistik Austria hervor. Auffallend ist, dass im Vorjahr - im Vergleich zu den zehn Jahren zuvor - erstmals mehr Bäume genutzt wurden als nachgewachsen sind.
Mehr Laubholz aufgrund des Klimawandels
Erklärbar ist das laut Landwirtschaftskammer unter anderem dadurch, dass aufgrund des Klimawandels mehr Laubholz nachwachse, das weniger Produktwert habe als Nadelholz, wie zum Beispiel Fichte.
"Die Mengennachhaltigkeit ist damit bei weitem nicht gefährdet. Die aktuelle Waldinventur wird ein jährlicher Zuwachs mit rund 30 Millionen Vorratsfestmeter pro Jahr und eine Nutzung von rund 26 Millionen jährlich ausgewiesen", heißt es dazu aus der Kammer zur APA.
Anteil des Schadholzes verbesserte sich
Nach Rekordwerten bei Schadholz im Jahr 2019 verbesserte sich der Anteil des Schadholzes am Gesamteinschlag in den vergangenen beiden Jahren schrittweise, sodass 2021 schließlich wieder der überwiegende Teil des Einschlags auf eine reguläre Nutzung zurückging und sich der Einschlag gegenüber dem Vorjahr um 9,7 Prozent verbesserte.
Österreichs Forstwirtschaft legte 2021 deutlich zu
Nach dem historischen Preisverfall für Sägerundholz aufgrund des Überangebots an Schadholz und der allgemein schlechten Konjunkturlage im Jahr 2020, habe sich der Holzmarkt im Gefolge eines raschen Aufschwungs der Weltwirtschaft relativ zügig erholt, so die Statistik Austria. Insbesondere durch die gestiegene Nachfrage des Baugewerbes nach Frischholz waren im Spätsommer 2021 sogar Rekordpreise für Sägerundholz erzielt worden.
1,3 Mrd Euro stammen aus der Produktion von Rohholz
Von dem Produktionswert von 2,4 Mrd. Euro stammten 1,3 Mrd. Euro aus der Produktion von Rohholz. Innerhalb des Rohholzes machte wiederum das Sägerundholz mit etwa 40 Prozent den größten Anteil aus, gefolgt vom Rohholz für die energetische Nutzung mit 11,6 Prozent und dem Industrierundholz mit einem Anteil von 4,2 Prozent.
Holzernte betrug rund 18,4 Mio. Erntefestmeter
Der Holzeinschlagsmeldung des Landwirtschaftsministeriums zufolge betrug die Holzernte im Jahr 2021 rund 18,4 Mio. Erntefestmeter ohne Rinde, was einem Anstieg gegenüber dem Jahr davor von rund 9,7 Prozent entspricht. Damit wurde wieder eine der höchsten Holzernten der vergangenen zehn Jahre erreicht.
Waldfonds von 350 Mio. Euro
Zu Jahresbeginn 2021 legte die damalige Bundesregierung und Kanzler Sebastian Kurz und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (beide ÖVP) einen Waldfonds in der Höhe von 350 Mio. Euro zur Unterstützung der Forstwirtschaft auf. Begründet wurde die Förderung mit der hohen Menge an Schadholz, die die Holzpreise zuvor habe abstürzen lassen.
Laut Landwirtschaftskammer ist der Waldfonds insbesondere eine Hilfestellung für die von der Borkenkäferplage massiv betroffenen Betriebe. "Diese mussten ihr wertvolles Holz unterpreisig verkaufen und können dann von guten Preisen wie im Jahr 2021 nicht mehr profitieren", so die Kammer.
(APA/Red)