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Nehammer: Österreich versorgt bis zu 100 schwerverletzte Ukrainer

©REUTERS/Lisa Leutner
Mit dem Ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) vereinbart, dass Österreich bis zu 100 schwer verletzte Ukrainer aufnehmen und medizinisch versorgen wird.
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Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat am Dienstag in einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und wenige Stunden später auch mit Premier Denys Schmyhal vereinbart. Themen der Gespräche waren die Lage im Donbass angesichts der schweren Kämpfe, humanitäre Hilfsleistungen sowie die Sicherstellung der globalen Ernährungssicherheit.

Österreich versorgt laut Nehammer bis zu 100 schwerverletzte Ukrainer

Österreich werde vor allem Frauen und Kinder aufnehmen, medizinisch behandeln und die medizinische Rehabilitation sicherstellen, wofür Selenskyj sich bedankte. Die Übernahme wird unter Federführung von Flüchtlingskoordinator Michael Takacs organisiert. Die Verletzten werden u.a. in AUVA-Spitälern untergebracht und versorgt werden. "Das ist unsere humanitäre Pflicht, die wir gerne übernehmen. Es geht hier u. a. um Menschen, die durch Bomben oder Granaten Gliedmaßen verloren haben, jetzt Behandlung, aber auch Nachsorge, wie z. B. Prothesen, benötigen", sagte der Kanzler.

Österreich nahm bereits 70.000 ukrainische Geflüchtete auf

Darüber hinaus hat Österreich bereits rund 70.000 ukrainische Vertriebene aufgenommen und untergebracht, auch dafür dankte Selenskyj den Österreicherinnen und Österreichern. Auch die Möglichkeiten für einen Gefangenenaustausch zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation wurden in den Gesprächen zwischen Nehammer, Selenskyj und Schmyhal erörtert.

Nahrungsmittelkrise in Nordafrika und Pakisten befürchtet

Die befürchtete Nahrungsmittelkrise wird insbesondere Länder in Nordafrika oder Pakistan treffen, die stark von den Exporten aus der Ukraine abhängig sind. Nehammer sicherte Selenskyj volle Unterstützung bei der Schaffung und dem Ausbau von "green corridors" zu, um agrarische Produkte aus dem Land bringen zu können und zu verhindern, dass große Erntemengen in der Ukraine verrotten und die globale Ernährungssicherheit gefährdet wird.

Telefongespräch zwischen Selenskyj und Nehammer diente Austausch

Das Telefongespräch diente auch dem Austausch im Vorfeld der Sondersitzung des Europäischen Rates, der von 30. bis 31. Mai in Brüssel stattfindet und bei dem der Krieg in der Ukraine und dessen Folgen im Fokus stehen werden. Österreich hat der Ukraine in den vergangenen Monaten finanziell und humanitär Hilfe geleistet und Schutzausrüstung, Treibstoff für den zivilen Einsatz und Einsatzfahrzeuge geliefert.

(APA/Red)

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