NATO-Streitkräfte in Europa in hoher Alarmbereitschaft

Nach Angaben des Oberbefehlshabers der NATO-Streitkräfte in Europa sind derzeit mehr als 42 000 Soldaten und 120 Kampfflugzeuge unter seinem Kommando in hoher Alarmbereitschaft.
NATO-Soldaten und Flugzeuge seit Ukraine-Krieg aufgestockt
Seit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine habe man in allen Bereichen und in allen Regionen reagiert, um die Alliierten zu schützen, sagte US-General Tod Wolters am Donnerstagabend nach einem Treffen der Generalstabschefs der 30 NATO-Staaten.
Die Zahl der NATO-Landstreitkräfte sei verzehnfacht worden, die Zahl der Kampflugzeuge, die den Luftraum überwachten, sei um 50 Prozent gestiegen.
NATO in Alarmbereitschaft: "Wir müssen immer bereit sein"
Für die Abschreckung und Verteidigung auf See stehen nach Angaben von Wolters mehr als 20 Schiffe unter seinem Kommando. Die ständigen Marineverbände der NATO seien aufgefüllt worden, sagte er.
Der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses betonte nach den Beratungen die Bedeutung von schnellen Entscheidungen in der aktuellen Situation. "Eines können wir mit Sicherheit sagen: Die Zeit ist nicht mehr unser Freund", sagte Admiral Rob Bauer. "Da wir ein defensives Bündnis sind, ist es in hohem Maße unser Gegner, der den Zeitplan bestimmt, und das heißt: Wir müssen immer bereit sein, das Unerwartete zu erwarten."
Moskau plant wegen NATO-Erweiterung neue Militär-Einheiten
Die geplanten Beitritte Finnlands und Schwedens zur NATO erhöhen dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu zufolge die militärische Bedrohung an den Grenzen seines Landes. Russland werde angemessen darauf reagieren, zitiert die Nachrichtenagentur RIA Schoigu. Im Westen des Landes sollen demnach gebildet werden. Finnland und Schweden hatten am Mittwoch ihre Anträge auf Beitritt zur NATO abgegeben.
Die russische Regierung hatte zuletzt relativ gelassen auf die Beitrittspläne reagiert. Ein NATO-Beitritt Schwedens und Finnlands mache vermutlich keinen großen Unterschied, weil beide Länder schon lange an NATO-Manövern beteiligt gewesen seien, sagte Außenminister Sergej Lawrow.
(APA/Red)