Ukraine-Krieg bremst Wachstum der Weltwirtschaft

Das hohe Inflationsniveau werde durch die Lieferkettenengpässe, hohe Rohstoffpreise und steigende Kosten für Lebensmittel aufrechterhalten, hieß es am Montag.
Coface: Weltwirtschaft wächst heuer nur 3,1 Prozent
Für die meisten Länder Europas hat Coface die BIP-Prognosen um 0,5 bis 1,5 Prozentpunkte gesenkt, etwa für Deutschland auf 1,5 Prozent - vor allem wegen der gestiegenen Rohstoffpreise speziell bei Energie und der Lieferkettenprobleme. Russland komme zwar bis jetzt den Verpflichtungen bei Gas- und Öllieferungen fast unverändert nach, die Finanzmärkte würden jedoch einen deutlichen Rückgang antizipieren.
Russland ist stark betroffen von den westlichen Sanktionen, die Ukraine von der kriegsbedingten Zerstörung von Produktionsmitteln. Für Russland rechnet Coface nunmehr für heuer mit 11 Prozent Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) - Anfang März lautete die Prognose noch auf Minus 7,5 Prozent. Für die Ukraine wird fürs laufende Jahr sogar mit einem Schrumpfen der Wirtschaft um 38 Prozent gerechnet, statt der Anfang März erwarteten minus 15 Prozent.
Unabhängige Rohstoff-Lieferanten mit besserer Prognose
Neben wirtschaftlichen Verlierern gibt es aktuell auch einige Profiteure, merkt der Kreditversicherer an. Eine verbesserte Wachstumsprognose erhielten vor allem Länder, die reich an Rohstoffen und nur wenig abhängig sind von Importen aus Russland und der Ukraine. Dazu zählen Länder im Nahen Osten wie Saudi-Arabien oder der Iran, der durch seine großen Ölreserven wieder eine Annäherung mit den USA und zumindest eine Teilaufhebung des Ölembargos erreichen könnte, wie Coface erklärt. Gleiches gelte für einzelne Länder im südlicheren Afrika wie Angola und Gabun, deren Ölexporte mehr denn je gefragt sein dürften.
(APA/Red)