Junge Talente fördern und begleiten

Dornbirn. Marcel (21) und Julian (18) sind gerade aus Linz zurück, wo sie im Rahmen eines Studienstiftungsgesprächs auf Herbert Eibensteiner trafen. Der Vorstandsvorsitzende der voestalpine erzählte den jungen Leuten im kleinen Kreis von seinem Werdegang und der Geschichte der voestalpine. Im Anschluss daran bekamen sie bei einer exklusiven Führung einen Einblick in die Betriebsabläufe des sechstgrößten Unternehmens in Österreich. Für die beiden jungen Vorarlberger war es bereits das zweite Studienstiftungsgespräch in diesem Jahr – Ende März lernten sie Katta Spiel von der TU Wien im Vorfeld des Vortrags „Als Mensch zählen. Geschlechtsbasierte Ein- und Ausschlüsse in digitalen Technologien“ kennen.
Maturantin Julia (18) war online bei einem Vortrag von Hans-Werner Sinn, einem der bekanntesten Ökonomen Deutschlands, zum Thema „Die neue Inflation“ dabei. Marcel, Julian und Julia sind drei von insgesamt 37 jungen Vorarlbergern, die über die Österreichische Studienstiftung gefördert werden. Neben Vorträgen können sie im Rahmen von Sommer- und Winterschulen an Seminaren zu aktuellen wissenschaftlichen und gesellschaftsrelevanten Themen teilnehmen. „Letzten Sommer war ich bei einem mehrtägigen Seminar zum Thema Mensch und Umwelt in Bad Kleinkirchheim dabei. Dabei konnte ich viel lernen und viele Kontakte knüpfen“, erzählt Marcel, der derzeit seinen Zivildienst absolviert. Er hat die HTL Dornbirn besucht und sich im Maturajahr beworben. Nun wird er schon im zweiten Jahr von der Österreichischen Studienstiftung gefördert. Nach seinem Zivildienst möchte Marcel Informatik studieren.
Sich vernetzen
Julia und Julian sind aktuell in der Maturaklasse am BG Dornbirn und haben von einer Lehrperson von der Studienstiftung erfahren. Bereits im Herbst haben sie ihre Bewerbungsunterlagen – Lebenslauf, Motivations- und Empfehlungsschreiben, Schulzeugnis sowie Videobeitrag – eingereicht. Im November waren sie bei den Auswahltagen in Innsbruck und erfuhren kurz vor Weihnachten, dass sie aufgenommen wurden. „Es ist eine große Chance, mit Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Gesellschaft in Kontakt zu kommen und sich mit jungen Menschen mit ähnlichen Interessen aus ganz Österreich zu vernetzen“, sagt Julian, der nach der Matura seinen Zivildienst im Ausland absolvieren möchte und anschließend ein Lehramtsstudium in Wien anstrebt.
Individuelle Förderungen
Julia möchte ab Herbst Chemie an der Universität Innsbruck studieren – im Rahmen der Studienstiftung wird ihr ein Mentoring angeboten. Dabei wird sie von Dozenten persönlich begleitet und erhält fachliche Betreuung durch junge Wissenschaftler. Außerdem bekommen die Studienstiftler die Möglichkeit, mehrwöchige Volontariate an den Instituten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zu absolvieren. „Die Studienstiftung bietet so viele Vorteile, es sollten sich viel mehr Maturanten dafür bewerben“, ist Julia überzeugt. Bewerbungen um Aufnahme in die Österreichische Studienstiftung für den Maturajahrgang 2022/23 werden von 1. September bis 30. November 2022 möglich sein.
Motiviert und engagiert
Die Österreichische Studienstiftung ist eine Initiative der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Sie wurde 2019 gegründet mit dem Ziel, talentierte, motivierte und engagierte Maturanten und Maturantinnen für die Dauer eines Studiums zu fördern und zu begleiten. Die Geförderten profitieren von Seminaren, Mentoring und Veranstaltungen wie etwa persönlichen Gesprächsrunden mit Persönlichkeiten aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen. Die Förderung ist bis zum Ende des Studiums, in der Regel für fünf Jahre, geplant. 2021 startete zudem eine Kooperation mit der Schweizerischen Studienstiftung. Alle Infos zur Österreichischen Studienstiftung findet man unter www.oeaw.ac.at/studienstiftung.