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Was "eine zentrale Rolle für die HIV-Epidemie" innehat

HIV-Erkrankungen sind Thema.
HIV-Erkrankungen sind Thema. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
Bis zu 400 Personen erlangen in Österreich und der Schweiz jedes Jahr Kenntnis von einer HIV-Ansteckung bei ihnen selbst.

In Österreich und der Schweiz erfahren jährlich jeweils bis zu 400 Menschen, dass sie mit HIV infiziert sind. Fast ein Drittel der Fälle sind wohl auf Auslandsreisen oder Migration zurückzuführen, berichtet die österreichische Forscherin Katharina Kusejko. Bei heterosexuell aktiven Männern ortet sie eine gewisse Dunkelziffer, und Drogenkonsum mittels Spritzen verursache immer weniger Infektionen. Die Studie ist im "Journal of Acquired Immune Deficiency Syndromes" erschienen.

HIV-Stammbaum erstellt

Kusejko, die am Institut für Medizinische Virologie der Universität Zürich arbeitet, erstellte mit Kollegen einen HIV-Stammbaum aus Virus-Erbgut-Daten der österreichischen HIV-Kohortenstudie (von 3.141 Patienten) und der Schweizer HIV-Kohortenstudie (12.902 Patienten) sowie der internationalen "Los Alamos Datenbank". "Damit konnten wir das HIV-Übertragungsnetzwerk in den beiden Ländern charakterisieren", so die Forscherin.

Österreichische und schweizer HIV-Infektionen

Sowohl bei den österreichischen als auch den Schweizer HIV-Infektionen waren etwa ein Drittel der "nachvollziehbaren Übertragungsketten" mit nicht-inländischen HIV-Sequenzen verknüpft. "Das bedeutet, dass länderübergreifende Übertragungsnetzwerke eine zentrale Rolle für die HIV-Epidemie spielen", erklärte Kusejko der APA. Dies sollte man bei den Präventionsstrategien berücksichtigen.

Gemeinsamkeit von HIV-Studien

"In beiden HIV-Studien waren unter Patienten mit heterosexuellem Übertragungsweg Frauen überproportional vertreten im Vergleich zu Männern", so die Mathematikerin: "Das bedeutet, dass es bei heterosexuell aktiven Männern wohl mehr undiagnostizierte HIV-Infektionen gibt." Der HIV-Stammbaum zeigte überdies aber recht wenige Übertragungsketten via intravenösem Drogenkonsum. "Das verdeutlicht den Erfolg der Eliminationsstrategie dieses Übertragungsweges", meint sie.

(APA/Red)

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