Ukraine-Krieg: Putin "hofft" auf Abkommen mit Kiew

"Trotz der Tatsache, dass der Militäreinsatz (in der Ukraine) andauert, hoffen wir immer noch, dass wir in der Lage sein werden, auf diplomatischem Wege Abkommen zu erreichen", sagte Russlands Staatschef Wladimir Putin während eines Treffens mit UNO-Generalsekretär António Guterres in Moskau.
Verhandlungen über Abkommen nach Massakern ins Stocken geraten
Russland und die Ukraine hatten im März Gespräche in der Türkei begonnen. Nach der Entdeckung vieler Leichen von Zivilisten im Großraum Kiew nach dem Abzug der russischen Truppen aus der Region gerieten die Verhandlungen aber ins Stocken.
Putin äußerte sich während des vom Fernsehen übertragenen Treffens mit Guterres auch zu Vorwürfen gegen russische Soldaten im Zusammenhang mit den Gräueltaten in der ukrainischen Stadt Butscha. Dort habe es eine "Provokation" gegeben, "mit der die russische Armee nichts zu tun hatte", meinte Putin. "Wir wissen, wer diese Provokation vorbereitet hat, mit welchen Mitteln, und welche Leute daran gearbeitet haben."
Guterres fordert von Putin Fluchtkorridore für Zivilisten
Guterres forderte bei dem Treffen erneut eine Zusammenarbeit Moskaus und Kiews mit den Vereinten Nationen, um Fluchtkorridore für Zivilisten in der Ukraine zu schaffen und die Lieferung humanitärer Hilfsgüter in das Land sicherzustellen.
Der UNO-Generalsekretär hatte am Dienstag in Moskau zunächst den russischen Außenminister Sergej Lawrow getroffen. Für Guterres war es die erste Reise nach Moskau seit Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine.
Guterres plant Reise nach Kiew
Im Anschluss wollte Guterres nach Kiew weiterreisen. Die ukrainische Regierung hatte die Abfolge seiner Reise scharf kritisiert. Er sehe "in dieser Reihenfolge weder Gerechtigkeit noch Logik", hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt.
Bisher spielte die UNO bei den Bemühungen um eine Beendigung des Konflikts eine untergeordnete Rolle. Dies liegt unter anderem daran, dass der Konflikt zu Zerwürfnissen zwischen den fünf ständigen Mitgliedern des UNO-Sicherheitsrats geführt hat. Dem Gremium gehören Russland, die USA, China, Frankreich und Großbritannien an.
(APA/Red)