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LIVE-Blog zur Ukraine am Freitag: Über 3.500 Orte von russischen Truppen besetzt

LIVE-Blog zum Ukraine-Krieg am Freitag.
LIVE-Blog zum Ukraine-Krieg am Freitag. ©REUTERS/Chingis Kondarov
Russische Einheiten kontrollieren aktuell in der gesamten Ukraine mehr als 3.500 Orte. In der Region Donezk im Osten des Landes wird der russische Angriff weiter fortgeführt. Wir berichten von den Geschehnissen am Freitag im LIVE-Blog.

Ukrainischen Angaben zufolge sind in verschiedenen Regionen im Osten und Süden des Landes mehrere Menschen durch Beschuss verletzt oder getötet worden. In der Region Charkiw seien zwei Personen getötet worden, nachdem ein Geschoss in ein Auto eingeschlagen war, teilte der Gouverneur Oleh Synjehubow am Donnerstagabend mit. Zwei weitere Personen seien bei zwei weiteren separaten Vorfällen verletzt worden.

Bereits 42 Orte in Region Donezk von russischen Truppen besetzt

Nach Angaben aus Kiew besetzten russische Truppen binnen 24 Stunden 42 Orte in der Region Donezk im Osten des Landes. Das teilte eine Beraterin des ukrainischen Präsidentenbüros, Olena Simonenko, im ukrainischen Einheitsfernsehen mit, wie die Agentur Unian berichtete.

Insgesamt kontrollierten russische Einheiten aktuell in der gesamten Ukraine mehr als 3.500 Orte. Kampfhandlungen gebe es in 11.550 Orten des Landes, sagte Simonenko. Am Donnerstag hieß es von ukrainischer Seite, dass mittlerweile 80 Prozent der ebenso an Russland grenzenden Nachbarregion von Donezk, Luhansk, unter russischer Kontrolle stünden.

LIVE-Blog zum Ukraine-Krieg am Freitag

Tote und Verletzte nach Beschuss in mehreren Regionen

Insgesamt seien am Donnerstag in der Region Charkiw etwa 50 russische Angriffe durch Artillerie und Mehrfachraketenwerfer registriert worden, sagte Synjehubow. Aktive Gefechte gebe es nahe der Kleinstadt Isjum.

Aus der südukrainischen Stadt Saporischschja hieß es, bei zweimaligem Beschuss der Stadt am Donnerstagmittag seien acht Personen verletzt worden. Das teilte der Gouverneur des Gebiets, Olexander Staruch, am Donnerstagabend auf Telegram mit. Eine Rakete sei auf der Insel Chortyzja eingeschlagen unweit einer Brücke. Zu dieser Zeit sei ein Evakuierungszug in Richtung Lwiw (früher: Lemberg) über die Gleise der Brücke gefahren. Infolge der Druckwelle der Explosion seien die Fenster von vier Waggons zerstört worden sowie die Fenster von Autos, die gerade auf der Brücke waren. Bei einem zweiten Einschlag seien die Gebäude eines Sanatoriums beschädigt worden.

Bahngleise bei Rakentenangriff zerstört

Aus der Region Dnipropetrowsk hieß es, am Donnerstagabend sei im Bezirk Nowomoskowsk nordöstlich der Gebietshauptstadt Dnipro Eisenbahninfrastruktur angegriffen worden. Infolge von drei Raketenangriffen seien fünf Menschen verletzt und Bahngleise vollständig zerstört worden, schrieb der regionale Verwaltungschef Walentyn Resnitschenko auf Telegram.

Aus der südlichen Großstadt Mykolajiw wurde am Donnerstagabend eine Explosion gemeldet. "Vor kurzem donnerte wieder eine Explosion über der Stadt", schrieb der Bürgermeister der Stadt, Olexander Senkewytsch, am Donnerstagabend auf Telegram. Er rief die Bürger der Stadt dazu auf, die nächtliche Ausgangssperre zu beachten. In der Nacht zum Donnerstag seien in der Stadt eine Person getötet und zwei weitere im Zuge des Beschusses verletzt worden. Alle drei seien ungeachtet der Ausgangssperre auf der Straße gewesen. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Selenskyj: Ukraine braucht sieben Milliarden Dollar pro Monat

Wegen des russischen Angriffs benötigt die Ukraine laut Präsident Wolodymyr Selenskyj alleine als Ausgleich für wirtschaftliche Ausfälle monatlich sieben Milliarden Dollar (rund 6,5 Milliarden Euro) Unterstützung. "Und wir werden hunderte Milliarden Dollar für den Wiederaufbau benötigen", sagte Selenskyj am Donnerstag in einer Videoansprache während eines Treffens des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington.

Die russischen Streitkräfte zerstörten in der Ukraine Infrastruktur, Schulen, Universitäten, Krankenhäuser und zahllose Häuser und Wohnungen, sagte er weiter. "Russische Artillerie, russische Raketen, russische Bombardements unterscheiden nicht, wen sie töten und welche Gebäude sie bombardieren oder in Flammen aufgehen lassen", sagte Selenskyj einer englischen Simultanübersetzung zufolge weiter.

Deutschland will 37 Millionen Euro für Wiederaufbau beisteuern

Die deutsche Regierung will rund 37 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Ukraine bereitstellen. Die Mittel sollen eingesetzt werden, um Schäden zu beheben, die durch den russischen Angriffskrieg verursacht wurden. "Die Ukraine braucht dringend Wohnraum für die Millionen Binnenvertriebenen und sie braucht ein intaktes Stromnetz. Hier kann die deutsche Entwicklungszusammenarbeit kurzfristig helfen. Mein Ministerium hat hierfür Mittel per Sofortprogramm umgeschichtet", sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) vor der Weltbanktagung der "Augsburger Allgemeinen" (Freitag).

Nach Informationen der Zeitung sollen 22,5 Millionen Euro in den Aufbau des durch die russischen Angriffe massiv zerstörten Stromnetzes fließen und weiteren 12,4 Millionen Euro für den Bau von Wohnungen für innerhalb des Landes Geflüchtete. Zwei Millionen Euro sind für medizinische Ausrüstung vorgesehen.

(APA/Red)

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