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Finanzminister verließen G20-Treffen wegen Russland

Der russische Finanzminister Anton Siluanow bei der Ankunft beim G20-Treffen in Washington.
Der russische Finanzminister Anton Siluanow bei der Ankunft beim G20-Treffen in Washington. ©REUTERS/Guglielmo Mangiapane/File Photo
Wegen der Teilnahme Russlands verließen Finanzminister mehrerer Länder das G20-Treffen in Washington.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur verließ etwa US-Finanzministerin Janet Yellen am Mittwoch den Raum, als der russische Finanzminister Anton Siluanow das Wort ergriff. Der deutsche Finanzminister Christian Lindner dagegen sei geblieben, ebenso wie Amtskollegen mehrerer G7-Staaten, hieß es. Die Gruppe habe auf den Redebeitrag des Russen geantwortet.

Finanzminister verließen G20-Treffen wegen Russland

Nach Informationen von CNN verließen auch andere europäische Minister das G20-Treffen der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Der Nachrichtenseite Axios zufolge verließen auch die Chefin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, sowie ihr US-Kollege Jerome Powell den Raum. Die Kanadierin Chrystia Freeland schrieb auf Twitter: "Russland sollte an diesen Treffen nicht teilnehmen oder einbezogen sein."

Lindner forderte klare Antwort der G20 auf Russland

Lindner hatte zuvor eine klare Antwort der G20 auf Russland gefordert und dem Land die alleinige Schuld für die aktuellen, weltweiten ökonomischen Probleme gegeben. Es könne keine Rückkehr zur gewohnten Form des Austauschs mit Russland und Präsident Wladimir Putin geben, solange dieser seine Truppen in der Ukraine nicht abziehe. Bei der IWF-Tagung und den Gesprächen im Kreis der G20-Finanzminister werde man Russland keine Bühne bieten, um Propaganda und Lügen zu verbreiten, sagte Lindner.

Siluanow forderte G20 auf, Gespräche nicht zu politisieren

Siluanow forderte die Gruppe der mächtigsten 20 Industrie- und Schwellenländer auf, die Gespräche in dem Gremium nicht zu politisieren. Er warnte vor dem Risiko, das Vertrauen in die internationale Geld- und Finanzpolitik zu untergraben, meldet die Nachrichtenagentur RIA. Nach Angaben des britischen Finanzministers Rishi Sunak hatten er und seine Kollegen aus den USA und Kanada die G20-Sitzung verlassen, als russische Vertreter zu Wort kamen.

Indonesien hält derzeit den Vorsitz der G20-Gruppe

Indonesien hält derzeit den Vorsitz der G20-Gruppe. Finanzministerin Sri Mulyani Indrawati sagte nach dem Treffen in Washington, das Verlassen des Raums durch einzelne Mitglieder sei nicht überraschend gewesen und habe für die Beratungen "kein Problem" dargestellt. Trotz der Verurteilung der russischen Invasion seien sich die Mitglieder einig, dass die multilaterale Zusammenarbeit im Rahmen der G20 weiterhin wichtig sei. Die G20 seien ein "sehr wichtiges Forum" für Themen, die von systemischer Bedeutung für die Weltwirtschaft seien.

Russland war als G20-Mitglied nach Washington eingeladen

Russland ist Mitglied der G20 und auch zu dem Treffen in Washington eingeladen. Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine gibt es Forderungen, Moskau auszuschließen. Nach dem Treffen der Minister soll es daher keine gemeinsame Abschlusserklärung geben.

(APA/Red)

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