Kritik an Salzburger Festspielen wegen kremlnahen Sponsors
Das Berbauunternehmen Solway fördert Rohstoffe in Guatemala, der Ukraine, Nordmazedonien und Indonesien. In Salzburg tritt es als Förderer der Kinder- und Jugendschiene auf. Nun stehen die Salzburger Festspiele wegen der Sponsorverbindung, die bereits seit 2017 besteht, in der Kritik.
Sponsor der Salzburger Festspiele mit engen Kremlverbindungen
Solways Ursprünge liegen laut "Standard" in der russischen Aluminiumindustrie. Dem Unternehmen werden von der Investigativplattform "Bellingcat" enge Verbindungen zum Kreml nachgesagt. Am 6. März hatte das internationale Investigativjournalismusnetzwerk "Forbidden Stories" unter dem Titel "Mining Secrets" außerdem Recherchen zu einer Nickelmine in Guatemala veröffentlicht und Solway mutmaßliche Umweltschäden, Menschenrechtsverletzungen, Bestechung, Vertuschung, Einschüchterung und Verfolgung kritischer Journalistinnen und Journalisten vorgeworfen. Das Unternehmen weise allerdings alle Vorwürfe von sich.
Regieduo fordert von Salzburger Festspielen Konsequenzen
In einem Schreiben, das dem "Standard" vorliegt, forderte das Regieduo Bärfuss und Ross vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs, dass eine unabhängige Stelle das Sponsoring durchleuchtet. Außerdem verlangen sie weitere verbindliche Ethikrichtlinien zum Sponsoring und eine Beendigung der Geschäftsbeziehungen zu Solway: "Die Gremien der Salzburger Festspiele stehen in der Verantwortung. Sie müssen handeln - sofort, transparent und entschieden."
Salzburger Festspiele wollen Untersuchung abwarten
Der "Standard" hat die Festspielleitung mit dem Schreiben konfrontiert und schriftlich die Antwort erhalten, dass man "die mediale Berichterstattung von Anfang März 2022 zur Nickelmine Fénix aufmerksam verfolgt" und "umgehend von unserem Schweizer Projektsponsor Solway eine ausführliche, objektive und transparente Überprüfung der Vorwürfe eingefordert" habe. Solway habe eine interne Untersuchung und ein externes Audit eingeleitet. Bei den Salzburger Festspielen will man die Ergebnisse dieser Untersuchungen abwarten und in Folge etwaige Konsequenzen ziehen.
(APA/Red)