Korrekter Umgang mit Ukraine-Flüchtlingen am Arbeitsmarkt gefordert
Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) befürwortet die vorübergehende Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen auf dem heimischen Arbeitsmarkt. Präsident Wolfgang Katzian fordert allerdings für die kommenden Monate "strenge Kontrollen" durch das Finanzministerium, die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) und die Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse (BUAK), "damit Flüchtlinge aus der Ukraine am Arbeitsmarkt nicht ausgenutzt werden", wie er am Sonntag mitteilte.
Flüchtlinge dürfen am Arbeitsmarkt nicht ausgenützt werden
Die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben bei Inseraten sowie korrekte Lohn- und Gehaltseinstufungen müssten gemacht beziehungsweise eingehalten werden. "Es reicht nicht zu kontrollieren, ob die Anmeldung eines Arbeitnehmers erfolgt ist, auch die Einstufung muss überprüft werden", betonte der ÖGB-Chef am Sonntag in einer Aussendung.
"Wir begrüßen, dass diese gewaltsam aus ihrer Heimat Vertriebenen temporär den vollen Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten", betonte Katzian, mahnte aber auch eine korrekte Vermittlung der Arbeitsplätze ein. "Gesetze und Kollektivverträge gelten für alle ArbeitnehmerInnen in Österreich, egal, woher sie kommen."
Kritik an mangelhaften Angaben auf Vermittlungsplattformen
Der ÖGB schätze und unterstütze das Engagement vieler bei der Vermittlung von Arbeitsplätzen für aus der Ukraine Geflüchtete. "Es sind aber auch erste Vermittlungsplattformen entstanden, auf denen gesetzlich vorgeschriebene Details bei angebotenen Arbeitsplätzen fehlen", kritisierte der ÖGB-Präsident. Für jede Stelle müsse neben Arbeitszeit und Einkommen vor allem auch der Hinweis gegeben werden, dass eine Beschäftigungsbewilligung durch das Arbeitsmarktservice (AMS) erteilt werden müsse.
"Auch wenn einige Betreiber vielleicht auch aus Unwissenheit mangelhafte Angaben machen, stellen wir eines klar: Wer glaubt, mit dem Schicksal von vertriebenen und geflüchteten Menschen Lohn- und Sozialdumping betreiben zu können, der ist auf dem Holzweg", so Katzian. Die Einhaltung von Gesetzen und Kollektivverträgen müsse jetzt verstärkt kontrolliert werden, "damit es zu keinen Verwerfungen am Arbeitsmarkt kommt".
(APA/Red)