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Polens Grenzschutz weist Rassismus-Vorwürfe zurück

Flüchtlinge verlassen die Ukaine in Richtung Polen. Polen soll Afrikanern die Einreise aus der Ukraine nach Polen verweigert haben.
Flüchtlinge verlassen die Ukaine in Richtung Polen. Polen soll Afrikanern die Einreise aus der Ukraine nach Polen verweigert haben. ©AP Photo/Visar Kryeziu
Der Grenzschutz Polens hat dem Vorwurf widersprochen, wonach Afrikaner bei ihrer Flucht vor dem Ukraine-Krieg aus rassistischen Gründen zurückgewiesen worden seien.
LIVE-Blog zur Ukraine am Montag

Entsprechende Berichte in sozialen Medien seien "Unfug", sagte eine Behördensprecherin am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Die Beamten des polnischen Grenzschutzes helfen allen Menschen, die aus dem Kriegsgebiet der Ukraine fliehen. Die Staatsangehörigkeit oder Nationalität spielen keine Rolle."

Es würden täglich Menschen von mehreren Dutzend unterschiedlichen Nationalitäten an der Grenze abgefertigt, darunter auch Bürger von Staaten außerhalb der Schengen-Zone, aus Afrika und Asien.

Polens Grenzschutz weist Rassismus-Vorwürfe zurück

In sozialen Medien machten am Wochenende Videos mit Szenen an der polnisch-ukrainischen Grenze die Runde, die nicht nur in Afrika für Empörung sorgten. Einige afrikanische Flüchtlinge hatten den Vorwurf erhoben, auf ukrainischer Seite tagelang in bitterer Kälte und ohne Versorgung von Grenzbeamten rüde am Passieren der Grenze gehindert worden zu sein, während weiße Flüchtlinge sie passieren konnten. Auf einem Video ist deutlich ein Fahrzeug des ukrainischen Grenzschutzes zu sehen. Die Vorwürfe der Afrikaner bezogen sich zum Teil aber auch auf Polen.

Nigerias Außenminister bat Ukraine um Aufklärung

Nigerias Außenminister Geoffroy Onyeama bat seine ukrainischen Kollegen um Aufklärung und betonte auf Twitter: "Ich habe meine Besorgnis über Informationen zu ukrainischen Grenzbeamten ausgedrückt, die die Ausreise nigerianischer Bürger behindern." Präsidenten-Sprecher Garbe Shehu erklärte: "Alle, die vor einem Konflikt fliehen, haben unter der UN-Konvention das gleiche Recht auf sicheres Geleit - unabhängig von ihrem Pass oder der Hautfarbe." Insgesamt seien rund 6000 Nigerianer in der Ukraine.

Außenminister Ghanas erklärt, dass es keine Probleme gegeben habe

Allerdings sagte am Montag die Außenministerin des westafrikanischen Staates Ghana, Shirley Ayorkor Botchwey, dass Studenten aus ihrem Land bisher keine Probleme bei der Ausreise hatten. Insgesamt hätten 38 der bisher aus der Ukraine ausgereisten 220 Ghanaer problemlos die polnische Grenze überquert. Jedoch seien mehr als 460 Landsleute noch auf dem Weg aus der Ukraine in Nachbarländer. Auch von der Regierung des ostafrikanischen Staates Somalia hieß es am Montag, es sei nichts über Probleme bei der Ausreise somalischer Bürger nach Polen bekannt.

"Südafrikanischen Studenten und Afrikanern wurde übel mitgespielt"

Dagegen hatte Clayson Monyela vom südafrikanischen Außenministerium am Sonntagabend im Kurznachrichtendienst Twitter geschrieben: "Südafrikanischen Studenten und anderen Afrikanern wurde übel mitgespielt an der ukrainisch-polnischen Grenze."

Angesichts günstiger Kosten und guter Ausbildung studieren Tausende junge Afrikaner in der Ukraine. Dabei handelt es meist um Studentinnen und Studenten aus Nigeria, Ghana, Kenia, Südafrika, Äthiopien, Somalia und anderen Staaten.

(APA/Red)

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