AA

Bereits mehr als 500.000 Menschen aus Ukraine geflohen

UNHCR: Mehr als 400.000 aus der Ukrainer geflohen
UNHCR: Mehr als 400.000 aus der Ukrainer geflohen ©APA/AFP/WOJTEK RADWANSKI
Seit Kriegsbeginn am Donnerstag sind nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) 500.000 Menschen aus der Ukraine in Nachbarländer geflohen.
Kein Asyl-Verfahren in der EU
"Massenzustrom von Vertriebenen"

Im Zuge der russischen Invasion in der Ukraine sind bereits mehr als 500.000 Menschen in benachbarte Länder geflohen. Das gab der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, am Montag auf Twitter bekannt. Damit ist die Zahl der Flüchtlinge seit Sonntagabend um rund 80.000 angestiegen.

Außerdem sei im Zuge der russischen Invasion eine sechsstellige Zahl an Menschen innerhalb der Ukraine vertrieben worden, sagte UNHCR-Sprecher Chris Melzer. Eine genaue Schätzung der Binnenflüchtlinge sei derzeit nicht möglich.

Flucht aus der Ukraine nach Polen, Slowakei, Moldau, Rumänien und Ungarn

Die meisten Flüchtlinge haben sich bisher nach Polen aufgemacht. Nach Angaben des polnischen Grenzschutzes waren es mehr als 281.000 seit Kriegsbeginn. Allein am Sonntag hätten fast 100.000 Flüchtlinge die Grenze passiert, sagte eine Sprecherin am Montag. Die anderen wichtigen Zielländer sind laut UNHCR Rumänien, Moldau, Ungarn und die Slowakei.

Bisher 70.000 Ukrainer nach Rumänien eingereist

Mehr als 70.000 Kriegsflüchtlinge aus dem Nachbarland Ukraine sind seit Beginn des russischen Angriffs in Rumänien angekommen. Von diesen seien mehr als 37.000 inzwischen in andere Länder Europas weitergereist, teilte Regierungssprecher Dan Carbunaru am Montag in Bukarest mit. In dem Zeitraum hätten 373 Ukrainer in Rumänien Asylanträge gestellt.

Bukarest/Kiew/Moskau. Rumäniens Katastrophenschutz-Chef Raed Arafat rechnet mit einer weiteren Flüchtlingswelle in den nächsten Tagen. Im rumänischen Ort Siret nahe der ukrainischen Grenze gebe es 400 Plätze in mobilen Notunterkünften, davon seien derzeit 120 besetzt. Rumänien hält in weiteren Grenzorten Flüchtlingsunterkünfte in öffentlichen Gebäuden bereit, die bisher noch kaum besetzt sind.

Immer wichtiger wird für die ukrainischen Flüchtlinge auf dem Weg nach Rumänien die Zwischenstation Republik Moldau. Von den insgesamt 21.324 Ukrainern, die allein in den letzten 24 Stunden nach Rumänien eingereist sind, kamen nach Regierungsangaben mehr als die Hälfte aus Moldau, die an Rumänien und an die Ukraine grenzt.

Slowakei erklärt sich offen für alle Ukraine-Flüchtlinge

Die Slowakei ist Verteidigungsminister Jaroslav Nad zufolge bereit, unbegrenzt Flüchtlinge aus dem Nachbarland Ukraine aufzunehmen. Im Interview mit dem TV-Nachrichtensender TA3 sagte der konservative Politiker: "Das ist Krieg, und wir begegnen unserem ukrainischen Brudervolk, mit dem wir nie Probleme hatten, menschlich und verantwortungsvoll. Wenn Hunderttausende kommen, dann kümmern wir uns eben um Hunderttausende."

Nach Angaben des Innenministeriums in Bratislava waren von Donnerstag bis Sonntagmorgen 25.935 Menschen aus der Ukraine in die Slowakei gekommen. Staatspräsidentin Zuzana Caputova erklärte bei einem Besuch in Flüchtlingsaufnahme-Einrichtungen am slowakisch-ukrainischen Grenzübergang Ubla, der russische Präsident Wladimir Putin trage die volle Verantwortung für alle Opfer in der Ukraine. Für die Ukraine forderte sie eine EU-Beitrittsperspektive. Russland bedrohe nicht nur die territoriale Unversehrtheit der Ukraine, sondern auch die demokratischen Werte. "In diesem Sinne kämpft die Ukraine auch für uns und verdient sich dafür ein klares Aufnahmesignal", sagte Caputova.

Airbnb will kostenlose Unterkünfte vermitteln

Der Wohnungsvermittler Airbnb will als Maßnahme der Soforthilfe bis zu 100.000 Flüchtlingen aus der Ukraine zumindest vorübergehend eine kostenlose Unterkunft vermitteln. Die Finanzierung würden das Unternehmen, Spenderinnen und Spender für einen speziellen Hilfsfonds sowie die Wohnungsbesitzer selbst übernehmen, teilte das US-Unternehmen am Montag mit. Airbnb-Chef Brian Chesky und weitere Manager hätten bereits Wohnungsanbieter in Polen, Ungarn, Rumänien und in Deutschland angeschrieben.

Airbnb hatte im August vergangenen Jahres bereits eine ähnliche Initiative für Flüchtlinge aus Afghanistan gestartet. Nach Angaben des Unternehmens wurden mehr als 21.000 Flüchtlinge von dort kostenlos untergebracht.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Bereits mehr als 500.000 Menschen aus Ukraine geflohen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen