Forderung nach Reform von IT-Ausbildung

Ein wesentlicher Grund dafür sei die IT-Ausbildung an den Hochschulen, beklagte Fachverbandssprecher Alfred Harl am Dienstag per Aussendung. Das belege der IKT Statusreport des Kärntner Instituts für Höhere Studien (KIHS).
Dropout-Quote bei Bachelorstudien bei 43 Prozent
Demnach lag die Dropout-Quote im IT-/IKT-Sektor bei Bachelorstudien sowohl an den Unis (2019/20) als auch an den Fachhochschulen (2017/18) bei rund 43 Prozent. Bei den Masterstudien waren es an den Unis sogar mehr als 51 Prozent, an den FH immerhin 31. Ein Teil der Abbrecher seien zwar Master- oder fortgeschrittene Bachelorstudentinnen und -studenten, die das Studium vorzeitig beenden, um bereits in ihrem Fachbereich zu arbeiten ("Job-outs"). Dropouts aus den frühen Bachelorsemestern würden der IKT-Branche jedoch zum größten Teil ganz verloren gehen.
Neuaufbau der IT-Ausbildung gefordert
Martin Zandonella, Obmann-Stellvertreter des Fachverbands UBIT, fordert deshalb "einen drastischen Neuaufbau" der IT-Bildung: Informatikbildung müsse schon in Volks- und Mittelschulen sowie AHS ein fixer Bestandteil des Lehrplans werden. Regierungsmaßnahmen wie die "Digitale Grundbildung" seien hier zwar ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, große Teile davon wären jedoch gar nicht in den IT-Sektor einzuordnen.
"Österreich braucht dringend eine ambitionierte IKT- und Bildungspolitik, die auf Ausbildung von IT-Fachkräften abzielt", so Fachverbandssprecher Harl. "Das Bild des IT-Berufs muss transparent aufgeschlüsselt und schon in einem frühen Alter attraktiv und entsprechend beworben werden." Die geplante neue Technische Uni in Linz sei ein guter Schritt vorwärts. Ein Fokus auf virtuelle Studien im IT-Bereich bzw. Universitäten könnte ebenfalls ein sinnvoller Ansatz in der Bekämpfung des IT-Fachkräftemangels sein. Davon könnten besonders berufstätige (Master-)Studierende angesprochen werden.
(APA/Red)