Erneut Verbesserungen bei Pflege-Ausbildung gefordert

Zwar sei das Interesse an Ausbildungen für Pflege- und Betreuungsberufe groß, man verliere aber Interessierte, bevor sie überhaupt eine Ausbildung beginnen, so Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser.
Diakonie warnt vor Pflegekräfte-Mangel
Moser verwies in einer Aussendung einmal mehr auf Berechnungen, wonach bis zum Jahre 2030 mehr als 75.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt werden, um die Versorgung aufrecht zu halten. Das Feld der Pflege und Betreuung sei mit elf verschiedenen Berufen vielseitig - aber auch unübersichtlich. Ausbildungen und auch Fördermöglichkeiten seien in allen neun Bundesländern unterschiedlich geregelt. Auch fehle eine zentrale Übersicht oder Auskunftsstelle für Ausbildungsmöglichkeiten. "Es ist kein Wunder, dass Interessierte aufgeben, wenn auch die sechste Google-Suche und das fünfte Telefonat nicht zur nötigen Information führen", sagte Moser.
Zentrale Anlaufstellen in allen Bundesländern gefordert
Die Diakonie fordert daher zentrale Anlaufstellen in allen Bundesländern - Interessierte bräuchten "Informationen aus einer Hand". "Ohne Zugang zu den benötigten Informationen ist die vielfach im Munde geführte Forderung einer Personaloffensive unglaubwürdig", so Moser.
Einmal mehr betonte die Diakonie-Direktorin auch die Notwendigkeit von finanzieller Unterstützung während der Ausbildung. Zwar würden immer mehr Bundesländer die Ausbildungskosten wie z.B. das Schuldgeld übernehmen, die unzureichende Deckung des Lebensunterhalts bleibe aber weiterhin ein Problem, die bestehenden Förderungen seien meist zu niedrig.
Situation für Berufsumsteiger besonders schwierig
Besonders schwierig sei die Situation für Berufsumsteiger. Denn die meisten Förderungen sind laut Moser an Arbeitslosigkeit geknüpft, Interessierte müssten sich die Ausbildung daher selbst finanzieren. Die Diakonie fordert daher zum wiederholten Mal ein monatliches Stipendium analog zum Gehalt für Polizeischüler. "Solange die Ausbildung nicht für alle leistbar ist, brauchen wir uns über den Personalmangel in Pflege und Betreuung nicht zu beschweren", so Moser.
(APA/Red)