Mehr Wegunfälle im Herbst und Winter

Im Jahr 2020 haben sich in Österreich nach einer Statistik der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) 9.200 Wegunfälle ereignet, 28 davon endeten tödlich. Bei Wegunfällen handelt es sich um Unfälle auf dem Weg zur und von der Arbeit bzw. Ausbildung. Besonders gefährlich sind Verkehrsunfälle, hieß es in einer Aussendung am Dienstag. Der ÖAMTC wies überdies auf die Gefahr von "Begegnungsverkehrsunfällen" hin, wo meist Unachtsamkeit oder Ablenkung die Ursachen sind.
Laut AUVA stellen Verkehrsunfälle mit rund 62 Prozent den größten Anteil der Wegunfälle dar. Vor allem im Dunkeln steige das Unfallrisiko: "Im Herbst und Winter werden Wege von und zur Arbeit hauptsächlich in der Dämmerung und im Dunkeln zurückgelegt - zusätzlich behindern häufig Regen, Nebel oder Schnee die Sicht. Die Unfallgefahr ist somit insgesamt erhöht", erklärte AUVA-Verkehrsexperte Peter Schwaighofer. In der Aussendung wurde dazu auch auf die Wichtigkeit von Winterreifen in der kalten Jahreszeit hingewiesen.
Heuer weniger Unfälle wegen Corona-Maßnahmen
Insgesamt sind die verzeichneten Schadensfälle aber um rund 36 Prozent im Vergleich zum Jahr davor gesunken, was auf die bundesweiten Corona-Maßnahmen während des vergangenen Jahres zurückzuführen sei, hieß es. Das sieht man auch anhand dem Beispiel Wien, wo sich 2020 die meisten Wegunfälle ereigneten. In der Bundeshauptstadt gab es einen Rückgang von minus 1.438 Wegunfällen. 2020 waren es 2.590, 2019 4.028 Unfälle.
Der ÖAMTC warnte unterdessen in einer Aussendung vor der Gefahr der "Begegnungsverkehrsunfälle". Denn wenn ein Fahrzeug aus der eigenen Fahrspur in den Gegenverkehr gerate, würden mitunter die schwersten Crashs passieren. Seit 2012 wurden in Österreich 23.000 derartige Unfälle mit Personenschaden registriert, wurde auf Daten der Statistik Austria Bezug genommen.
Unachtsamkeit und Ablenkung häufige Unfallursache
Dabei kamen 38.000 Menschen zu Schaden - im Schnitt mehr als 4.200 pro Jahr. In knapp 30 Prozent der Fälle waren Unachtsamkeit oder Ablenkung Ursache für den Unfall. "Dass die Zahlen so hoch sind, liegt an den enormen Kräften, die bei solchen Unfällen frei werden", erklärte ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger in der Aussendung. "Damit geraten leider auch die mittlerweile schon sehr hochentwickelten aktiven und passiven Sicherheitssysteme moderner Pkw immer wieder an ihre Grenzen."
Umso wichtiger sei es daher, dass Autofahrerinnen und Autofahrer einerseits ihre Geschwindigkeit so wählen, dass sie vor allem in Kurven in der eigenen Fahrspur bleiben - insbesondere aber, dass sie sich nur auf ihre Fahraufgabe konzentrieren. Ablenkende Tätigkeiten, Müdigkeit, Konzentrationsmangel, aber auch Schlampigkeit aus Gewohnheit oder ähnliche Dinge hätten hinter dem Steuer nichts verloren.
(APA/Red)