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Bilanz zum Monatsende: Kühlster April seit 24 Jahren

Im April gab es meist unterdurchschnittlichen Temperaturen.
Im April gab es meist unterdurchschnittlichen Temperaturen. ©pixabay.com (Sujet)
Der April 2021 hat seinem Ruf in puncto Unbeständigkeit zwar alle Ehre gemacht, ansonsten fiel er aber durchaus aus der Reihe.

"Es war der kühlste April seit 24 Jahren, seit dem April 1997", sagte Hans Ressl von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zur vorläufigen Bilanz vor dem Monatsende am (morgigen) Freitag. "Der April 2021 lag im Tiefland Österreichs um 2,7 Grad unter dem Mittel der letzten 30 Jahre und auf den Bergen um 3,1 Grad."

April fiel heuer kühl und sehr trocken aus

Außerdem brachte er nur rund die Hälfte des Niederschlags eines durchschnittlichen Aprilmonats. Es war sogar einer der acht trockensten Aprilmonate seit Beginn der Niederschlagsmessungen im Jahr 1858. "Die Kombination sehr kühl und sehr trocken ist sehr selten", berichtete Ressl, "ähnlich kühl und trocken wie heuer war es nur in den Aprilmonaten der Jahre 1982, 1861 und 1857." Die Sonnenscheindauer lag in der österreichweiten Auswertung um acht Prozent unter dem Mittel.

Der Nadelaustrieb der Lärche und der Laubaustrieb der Rosskastanie liegen heuer im Bereich des vieljährigen Durchschnitts, ebenso die Blüte von Süßkirsche, Schlehe und Ribisel. Nach einem leichten Vorsprung im März zeichnet sich derzeit eine leichte Verzögerung in der zweiten Aprilhälfte durch die unterdurchschnittlichen Temperaturen ab. Zuletzt war die Entwicklung der Vegetation 2013 noch später als 2021, in allen Jahren seit 2013 war sie früher bis deutlich früher, zog die ZAMG Bilanz.

Niedrige Temperaturen "bremsten" Vegetation

Dabei startete der April ähnlich warm, wie der März zu Ende gegangen war. Der Monatsbeginn und speziell das Osterwochenende glänzten mit frühlingshaften Temperaturen und viel Sonnenschein. Gleich danach sowie in der Monatsmitte und besonders in der Osthälfte Österreichs auch zu Monatsende kam es aber zu teils frostigen Kaltlufteinbrüchen. In der zweiten und dritten Aprilwoche wurde an den meisten ZAMG-Wetterstationen der jeweilige Monatstiefstwert erreicht. Die niedrigste Temperatur an einem bewohnten Ort in diesem April wurde im Tiroler Obergurgl (1.941 m) am 16. April mit minus 12,9 Grad gemessen.

Der April 2021 ist zudem der bereits 13. Aprilmonat seit 2000, dessen Niederschlagsausbeute unter dem Mittel 1991-2020 liegt. Verglichen mit der Klimaperiode 1961-1990 liegen sogar 17 Aprilmonate seit dem Jahr 2000 unter dem Mittel. Deutlich zu trocken war er diesmal im Großteil des Landes. Im Österreichmittel summierte sich verglichen mit dem Durchschnitt aus 1991-2020 um 53 Prozent weniger Niederschlag.

(APA/Red)

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