Sprengung in der Rappenlochschlucht

Dornbirn. Mit der Sprengung wurde die geologische Stabilität in der Schlucht wieder hergestellt. Der Abtrag war nach einem erneuten Felssturz vor einem Jahr notwendig und wurde von einer Spezialfirma durchgeführt. Die Sprengung ist die Voraussetzung für die weiteren Schritte der Sanierung der Rappenlochschlucht und dem Neubau der Rappenlochbrücke. Die Verantwortlichen sorgen damit für die Hochwassersicherheit, die nachhaltige Erreichbarkeit des Bergdorfs Ebnit und letztlich auch für den Erhalt des Naherholungsgebiets zwischen dem Gütle und der Alplochschlucht.
„2,3 Tonnen Sprengstoff wurden in die 90 Bohrlöcher verfüllt und in Millisekunden nacheinander gezündet, damit der Felspfeiler sicher abgesprengt werden konnte. Nach der Sprengung wird ein Teil der abgesprengten Felsbrocken aus dem Bachbett entfernt, um den Durchfluss wieder herzustellen. Die Planungen für die neue Rappenlochbrücke laufen auf Hochtouren; mit dem Bau soll noch heuer begonnen werden.
Instabiler Felspfeiler
Der zweite Felssturz im März des vergangenen Jahres hinterließ einem instabilen, überhängenden Felspfeiler, der abgetragen werden musste, bevor weitere Schritte der Sanierung in Angriff genommen werden können. Die „Schutthalde“ nach dem Felssturz und der Sprengung im Bachbett muss aus Gründen der Hochwassersicherheit entfernt werden: hier staut sich die Ebniterache bei Hochwasser auf und kann den instabilen Damm durchbrechen, was wiederum zu einer Flutwelle im Unterlauf führen kann. „Alleine das ist schon Grund genug, hier rasch zu handeln“, so Bürgermeisterin Andrea Kaufmann. Mit der Sanierung im Rappenloch wird auch die für die Stadt äußerst wichtige Quellableitung aus dem Ebnitertal gesichert; immerhin bezieht die Stadt rund ein Drittel ihres Trinkwassers aus dieser Quelle. „Langfristig sicheren wir mit dieser Maßnahme auch den Staufensee und eines der beliebtesten Naherholungsgebiete Dornbirns.“ Aufgrund der Barrierewirkung des Felssturzes konnte der Stausee seit längerem nicht mehr gespült werden, was zu einer zunehmenden Verlandung geführt hat.
Brückenbau wird bereits vorbereitet
Parallel zu den Maßnahmen in der Schlucht und im Bachbett erfolgt seit dem Sommer des Vorjahres die Planung einer neuen Brücke über das Rappenloch. Dabei wurden von den Experten verschiedene Varianten sowohl zum Standort als auch zur Ausführung untersucht. Im Jänner dieses Jahres entschied sich der Stadtrat für den Bau der Brücke am bisherigen Standort. „Auch die Ausführung als Stahlbetonbau, der sich sowohl bei der Errichtung als auch im weiteren Betrieb als kostengünstigste Lösung erwiesen hat, wurde dabei beschlossen. Wir hoffen die Planung und die Behördenverfahren möglichst rasch abschließen zu können“, erklärt Vizebürgermeister und Tiefbaureferent Markus Fäßler.
Daten zur Sprengung im Rappenloch
- Abtrag von rund 17.000 Kubikmeter Fels
- 3 Tonnen Sprengstoff – davon ca. 18 Kilogramm Hochleistungssprengstoff zur Entlastung der aufgesetzten Felsanker
- 90 Bohrlöcher mit einer gesamten Länge von rund 2,3 Kilometer
- Das tiefste Bohrloch ist ca. 47 Meter