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Pfizer warnt vor Impfstoff-Lieferkürzungen für Europa

Pfizer warnt vor einer Impfstoff-Lieferkürzung.
Pfizer warnt vor einer Impfstoff-Lieferkürzung. ©APA/AFP/JEAN-FRANCOIS MONIER
Der US-Pharmagigant Pfizer hat vor Impfstoff-Lieferkürzungen gewarnt. Alle europäischen Länder werden davon betroffen sein.

 Der US-Pharmagigant Pfizer hat nach Angaben der norwegischen Behörden vor anstehenden Lieferkürzungen bei dem gemeinsam mit dem Mainzer Unternehmen Biontech entwickelten Impfstoff gegen das Coronavirus gewarnt. "Die vorübergehende Kürzung wird alle europäischen Länder betreffen", erklärte am Freitag das staatliche Gesundheitsinstitut in Oslo. Die Kürzungen würden "ab kommender Woche" erfolgen, Pfizer wolle in der Zeit seine Produktionskapazitäten verbessern.

Pfizer-Lieferkürzungen: EU bekommt garantierte Dosen

Trotz der Verzögerungen des Pharmakonzerns Pfizer bei der Produktion des Corona-Impfstoffs hält das Unternehmen die Lieferzusagen für die EU nach Angaben von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen im ersten Quartal 2021 ein. Sie habe die Berichte dazu mitbekommen und daraufhin sofort den Pfizer-Chef angerufen, sagte von der Leyen am Freitag bei einem Besuch in Lissabon.

Dieser habe erklärt, dass es in den kommenden Wochen eine Produktionsverzögerung gebe. Zugleich habe er jedoch versichert, dass alle garantierten Dosen im ersten Quartal auch geliefert würden. Er werde sich persönlich darum kümmern, die Verzögerung zu reduzieren und so schnell wie möglich aufzuholen.

Pfizer will Produktionskapazitäten verbessern

"Es ist derzeit nicht klar, wie lange es genau dauern wird, bis Pfizer seine maximale Produktionskapazität erreichen wird, die von 1,3 Milliarden auf zwei Milliarden Dosen jährlich steigen soll", hieß es in der Erklärung weiter. Angaben über die Liefermengen für ganz Europa wurden nicht gemacht, nur für Norwegen: Demnach werden für das skandinavische Land in der kommenden Woche nur 36.075 Impfstoffdosen erwartet, zuvor waren es 43.875. Dies entspricht einem Minus von fast 18 Prozent.

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer war als erstes Vakzin gegen das Coronavirus in der Europäischen Union (EU) zugelassen worden. Er wird bereits weitflächig eingesetzt. Als zweiter Impfstoff erhielt inzwischen auch das Mittel des US-Herstellers Moderna eine europaweite Zulassung, der Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca wird derzeit von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) geprüft.

Impfungen sind derzeit der Hoffnungsschimmer im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die Zahl der Corona-Infektionen in Europa hatte Freitagfrüh die Schwelle von 30 Millionen überschritten.

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(APA/Red)

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