Neue Maßnahmen sollen Rückfallquote von Häftlingen reduzieren

Über 50 Prozent der Menschen, die in Österreich in Haft waren, werden rückfällig. Um diese Rückfallquote zu reduzieren, traf am gestrigen Mittwoch auf Initiative von Justizministerin Alma Zadic (Grüne) eine Expertengruppe zusammen.
Bis September soll der Abschlussbericht mit konkreten Vorschlägen vorliegen. Diese "Wege aus der Kriminalität" werden Teil des für Ende 2020 geplanten Strafvollzugspakets.
Ausbau der Resozialisierung und Entlassungsvorbereitung denkbar
Selbst bei einer bedingten Entlassung und nachgehender Betreuung könnte die Rückfallquote auf 38 Prozent gesenkt werden, lautete ein Ansatz beim ersten Treffen. Tatsächlich lag die Quote laut gerichtlicher Kriminalstatistik 2018 bei 54 Prozent erneuter Verurteilungen. Daher wurde als einer der Themenschwerpunkte ein Maßnahmenpaket zum Punkt "Entlassung und Entlassungsvorbereitung" festgelegt
Der Ausbau des elektronisch überwachten Hausarrests sowie die Ausweitung von Resozialisierungsmaßnahmen während der Haft waren weitere mögliche Maßnahmen, die bei dem Treffen der Vertreter aus Opferschutzeinrichtungen, Bewährungshilfe und Justiz erarbeitet wurden. Die Rückfallquote soll auf jeden Fall sinken, denn "nur so kann unsere Gesellschaft sicherer werden. Wir erarbeiten deshalb neue sichere Wege aus der Kriminalität", erläuterte Zadic im Vorfeld die dahinter stehende Motivation. Auch das Ausloten neuer Reaktionsmöglichkeiten auf strafrechtliches Fehlverhalten - Stichwort gemeinnützige Arbeit - war dabei ein Thema.
Neue "Wege aus der Kriminalität" Teil des Strafvollzugspakets
Die nächste Sitzung findet Mitte Juli statt. Bis dahin sollen dann die konkreten Vorschläge erarbeitet und übermittelt und in dieser Veranstaltung diskutiert werden, hieß es aus dem Ministerium. Bis September soll der Abschlussbericht vorliegen. Die Vorschläge fließen dann in die Erstellung des Strafvollzugspakets ein, das Ende des Jahres geschnürt werden soll.
(APA/Red)