Drogenberater aus Wien soll Heroin geschmuggelt haben

Wegen Suchtgifthandels haben sich am Donnerstag zwei Männer, 32 und 35 Jahre alt, sowie eine 26 Jahre alte Frau vor dem Landesgericht Klagenfurt verantworten müssen. Ihnen wird vorgeworfen, mehrere Kilogramm Heroin von Slowenien nach Kärnten geschmuggelt zu haben. Die Angeklagten bekannten sich teilweise schuldig, der 35-Jährige - ein Drogenberater aus Wien - bestritt seine Schuld gänzlich.
32-Jähriger gestand einen Teil der Taten
Staatsanwältin Sandra Agnoli wirft dem 32-jährigen Mann vor, 2018 und 2019 Heroin aus Slowenien geholt zu haben, in der Anklage ist von zehn Kilogramm die Rede. Da er selbst keinen Führerschein hat, habe er seine Mitangeklagten als Chauffeure eingesetzt. Der 32-Jährige gab zu, die Drogen in Slowenien geholt zu haben, er bestritt aber die Zahl der Fahrten und die Menge.
Das Heroin will er vor allem für den Eigengebrauch geholt haben. Den Vorwurf, dass er einen schwungvollen Handel mit Heroin betrieben habe, bestritt er, lediglich der 26-Jährigen habe er hin und wieder etwas verkauft. Die 5.600 Euro in bar, die bei ihm zu Hause gefunden worden waren, seien sein Erspartes gewesen, sagte er in seiner Einvernahme vor Richterin Michaela Sanin, die dem Schöffensenat vorsaß. Neben dem Drogenhandel wurde dem Mann auch Betrug vorgeworfen - obwohl er Einkünfte aus dem Drogenhandel hatte, bezog er nämlich Sozialleistungen.
Drogenberater kannte 32-Jährigen aus Kindertagen
Die 26-Jährige gab zu, den 32-Jährigen nach Slowenien geführt zu haben, sie habe auch immer mitbekommen, dass er dort Drogen holte. Als Lohn habe sie danach das Heroin billiger von ihm bekommen. Völlig anders lautete die Verantwortung des 35-Jährigen. Der Mann, der in Wien in der Drogenberatung gearbeitet hatte, sagte aus, dass er lediglich zu Ausflügen nach Slowenien gefahren war. Dazu hatte er den 32-Jährigen, den er seit Kindertagen kenne, mitgenommen. Von Drogengeschäften will er nie etwas mitbekommen haben.
Widersprüchliche Aussagen
Zudem revidierte auch seine Aussagen vor der Polizei: Die seien zustande gekommen, weil er bei der Einvernahme unter großem Stress gestanden sei. So sei etwa zu erklären, dass er viel mehr Fahrten angegeben habe, als eigentlich stattgefunden hätten.
Die Verhandlung wurde zu Mittag mit Zeugeneinvernahmen fortgesetzt, ob es am Donnerstag auch ein Urteil geben würde, stand vorerst nicht fest.
(APA/red)