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Coronavirus: Wien will Spitalsinfrastruktur mit Maßnahmen schützen

Peter Hacker präsetierte neue Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Wien.
Peter Hacker präsetierte neue Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Wien. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Die Stadt Wien kündigte am Dienstag weitere Maßnahmen an, um die Spitalsinfrastruktur abgesichts der Coronavirus-Epedemie zu schützen. So soll der Lehr- und Unterrichtsbetrieb inklusive des Universitätsbetriebs in den Krankenhäusern "massiv reduziert" werden.
MedUni Wien stellt auf Home-Learning um

Das sagte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bei einer Pressekonferenz im Rathaus.

Besuche bei pflegebedürftigen Angehörigen in Wiener Einrichtungen reduzieren

Weiters werden Angehörige aufgefordert, auf Besuche bei Patienten im Spital weitestgehend zu verzichten bzw. diese auf das nötigste zu beschränken. Ein diesbezügliches Verbot gibt es noch nicht. Die "massive Reduktion" der Lehrtätigkeit sei nötig, damit die Krankenhäuser ihre Kernaufgabe - die Behandlung von Patienten - erfüllen könnten, sagte Hacker. Da bei einer Erkrankung spezielle Lungenbehandlungen nötig seien, bedeute dies eine hohe Belastung für die Spitalsinfrastruktur.

Konkret heißt es im Beschluss des medizinischen Krisenstabs der Stadt: "Die städtischen Akutspitäler sind die wertvollste Ressource im Fall des Ausbruchs einer CoVid-19 Epidemie. Bisher ist es uns in Wien gut gelungen, einen größeren Ausbruch dieser ansteckenden Krankheit zu verhindern. Nun sind weitere Schritte zur Sicherung der vollen Funktionsfähigkeit der Spitäler zu setzen." Der Uni-Betrieb wird dort reduziert, wo Ausbildungsbereiche mit unmittelbarem Patientenkontakt im AKH betroffen sind.

Lehrbetrieb in Wiener Krankenhäusern stark eingeschränkt

Gleiches gilt laut dem Beschluss für die Pflegeberufsausbildung an diversen Standorten in den Wiener Spitälern. Wobei Personen, die bereits im Betrieb mitarbeiten, hier trotzdem weiterhin zum Einsatz kommen können, hieß es. Das gelte auch für Studierende der MedUni, die sich im sogenannten klinisch-praktischen Jahr befinden. Die Reduktion, so wird betont, betrifft nicht die Bildungs- und Lehrtätigkeit außerhalb der Spitalsstandorte.

Unnötige Besuche in Gesundheitseinrichtungen sollen weitgehend reduziert werden. "Die Patienten und ihre Besucher in den Spitälern und auch in Wohn- und Pflegeeinrichtungen werden ersucht, bis auf weiteres auf Patientenbesuche soweit das möglich ist, zu verzichten. Der medizinische Krisenstab sieht derzeit (noch) keinen Bedarf für behördliche Einschränkungen, appelliert aber bewusst an das kollektive Verantwortungsbewusstsein in der Bevölkerung", wird im Beschluss festgehalten.

Tausende Studierende der Medizinischen Universität sind damit aufgefordert, auf Online-Lerntools umsteigen. Laut Rektor Markus Müller kann die Maßnahme nach einigen Tagen der Vorbereitung nun umgesetzt werden. Sie gelte dem Schutz der "kostbaren Ressource" AKH. Auch seien die Studierenden angehalten worden, ihr Sozialleben einzuschränken. "Wir haben sie angewiesen, nicht auf Partys zu gehen." Denn die Verbreitung des Coronavirus geschehe oft im privaten Bereich. Die MedUni Wien ist selbst noch nicht von Infektionsfällen betroffen, wie heute betont wurde.

Derzeit 45 Coronavirus-Fälle in Wien

Derzeit gebe es in Wien und Niederösterreich zusammen "rund 100" positiv getestete Fälle, sagte Hacker weiters, etwa 45 in der Bundeshauptstadt und rund 40 im Umland. In Wien seien es mit Dienstagfrüh 35 bestätigte und acht weitere Fälle mit positivem Vorbefund gewesen, erläuterte die stellvertretende Landessanitätsdirektorin Ursula Karnthaler. Beim allergrößten Teil, aber nicht mehr bei allen könne die Ansteckung auf die Quelle, den Patienten 0, zurückgeführt werden.

(APA/Red)

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