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35-Jähriger schrottet Porsche von Bekanntem: Ein Jahr Haft

Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig. ©APA (Sujet)
Am Donnerstag fasste ein 35-Jähriger eine einjährige Haftstrafe wegen der Weitergabe von Suchtgift, Widerstandes gegen die Staatsgewalt und unbefugter Inbetriebnahme eines Fahrzeuges aus. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der Mann, der nach eigenen Angaben mit 18 Jahre damit begann, Kokain zu konsumieren, landete am 24. Jänner 2019 nach einer durchgefeierten Nacht mit zwei Bekannten und einer jungen Dame in der Wohnung eines Begleiters. Als die anderen miteinander intim wurden, habe er seinen Autoschlüssel gesucht, diesen nicht gefunden und daher "mit stillem Einverständnis des Besitzers" den auf einem Tischchen befindlichen Porsche-Schlüssel an sich genommen, erklärte der Angeklagte.

Damit fuhr er nach Kärnten, allerdings stellte er nach eigenen Angaben den Sportwagen nach seiner Spritztour vor der Wohnung des Besitzers ab und legte die Schlüssel auf den rechten Vorderreifen. Dies habe er den Besitzer auch wissen lassen. Dafür, dass der Wagen laut Richter Wilhelm Mende mittlerweile "wie eine mittelprächtige Stanniolkugel" aussieht, hatte er keine Erklärung.

Spektakuläre Flucht: Angeklagter seilte sich aus Wohnung ab

Das waren aber nicht die einzigen Vorwürfe gegen den 35-Jährigen. Ein Bekannter gab bei seiner Aussage etwa an, von dem Mann Kokain in größeren Mengen erworben zu haben. "Ein Gramm für die Wochentage und zwei Gramm für die Ausgehtage", wie er sagte. Zudem sei er am Rücksitz gesessen, als sich der Angeklagte mit einem Pkw, einer Polizeikontrolle entzogen hatte, indem er Gas gab - und die Beamten sich nur mit beherzten Sprüngen in Sicherheit bringen konnten.

Damit nicht genug: Als der 35-Jährige am 15. Februar wegen Verdachts auf Drogenhandel festgenommen werden sollte, seilte sich der Mann mit zusammengeknoteten Leintüchern aus seiner Wohnung ab, während an der Tür Polizeibeamte klopften. Er schnappte sich seine andernorts gemeldete Lebensgefährtin und checkte mit dieser unter einem falschen Namen im Schloss Wilhelminenberg ein, wo die beiden drei Nächte verbrachten und eine - inzwischen beglichene - Minibarrechnung in der Höhe von 700 Euro hinterließen.

Trotz einschlägiger Vorstrafen und einer abgebrochenen Drogentherapie bat Verteidiger Florian Kreiner vor Gericht "um eine milde Strafe". Sein Mandant sei - trotz des Abbruches - ein "klassischer Therapiefall". Die Staatsanwaltschaft verlangte hingegen eine "hohe Haftstrafe".

35-Jähriger zu einem Jahr Haft verurteilt

Mit einem Jahr unbedingter Haft kam der 35-Jährige dann auch recht gut davon. Das Schöffengericht sprach ihn neben der Drogendelikte wegen Widerstandes gegen die Staatsanwaltschaft schuldig, allerdings verneinte der Spruch, dass er die Beamten absichtlich in Gefahr bringen wollte. Auch den Porsche habe er lediglich unbefugt in Betrieb genommen. Vom Vorwurf des Betruges und des Diebstahles wurde er freigesprochen.

Die Verteidigung verzichtete auf Rechtsmittel, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.

(APA/Red)

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