Dornbirn. Dieses Jahr neu in der illustren Runde der Aussteller im Mohren Braukeller ist eine Keramikerin aus dem Bregenzerwald. Viele wissen es schon: Bei dem jährlich stattfindenden Kunsthandwerksmarkt im besonderen Ambiente werden meist selbst entworfene und von Hand gefertigte Kostbarkeiten von den Herstellern persönlich präsentiert und zum Kauf angeboten. „Ich freue mich sehr, erstmals dabei zu sein“, sagt die Wälderin Petra Raid, die die VN-Heimat im Vorfeld des Marktes zum Besuch in ihre Werkstatt nach Langenegg eingeladen hatte. Dabei wird klar, was sie damit meint, dort wie im Paradies zu leben. Das frei stehende Holzgebäude mit großflächiger Glasfassade, wo sie inzwischen auch Kurse abhält, gibt den Blick über die weite Landschaft frei bis zum Kapf. Das ist jener Hügel in Langenegg, der als einer der Kraftorte des Dorfes bezeichnet wird. Diese Werkstatt ließ sie im Jahr 1999 errichten, ein weiteres Gebäude als Ausstellungsraum kam 2003 dazu.
Frisch Gezapftes und das gute Gelingen
Die 55-jährige Lehrerin für Religion, Mathe und kreatives Werken an der Mittelschule Alberschwende kam eher durch Zufall zur Töpferei. „Der Ton hat mich nicht mehr losgelassen“, bezeichnet sie, im Nachhinein betrachtet, einen ersten Versuch im Urlaub. Während der Kinder-Karenzzeit – Petra Raid hat zwei Töchter im Alter von 23 und 21 – befasste sie sich intensiv mit der Materie, perfektionierte ihre Fertigkeit im Töpfern und vertiefte das Wissen über die japanische Raku-Brenntechnik. „Man muss in das Gelingen verliebt sein“, sagt die geborene Wälderin, um gute Ergebnisse zu erzielen. Der Rauchbrand, eine wahre Zeremonie, wie sie schildert, findet im Freien statt. „Feuer, Wasser, Luft und Erde sind die Elemente, die beim Brand auf die Tongefäße einwirken und ihnen das Aussehen verleihen, das jedes Mal eine Überraschung ist. „Die ist nicht immer einfach anzunehmen“, weiß Petra Raid aus eigener Erfahrung. „Ich habe Routine, aber es ist immer eine Faszination zu erleben, wie das Material reagiert.“
Was sie zum Kunsthandwerksmarkt in den Braukeller mitbringt, verrät sie noch nicht konkret. „Auf jeden Fall werden kleine und große Gefäße und Schalen sowie Weihnachtliches dabei sein.“ Und vielleicht bringt sie ja die Skulpturen von Wälderinnen in der Juppe mit, die derweil noch die Werkstatt zieren.
Mit Petra Raid freuen sich weitere dreizehn Aussteller auf viele Besucher im Braukeller. „Zwischendurch kann man sich bei einer kleinen Auswahl an warmen Speisen, Kaffee und Kuchen, einem Gläschen Prosecco oder Wein und einem frisch gezapften Mohrenbier gut erholen und erfrischen“, empfiehlt Heidi Christensen, die dieses Jahr eine kreative Pause einlegt.
Kunsthandwerksmarkt im Braukeller,
Mohrenbrauerei Dornbirn
Freitag 22. November 19 bis 22 Uhr
Samstag 23. November 10 bis 18 Uhr
Sonntag 24. November 10 bis 17 Uhr
In diesem Jahr sind dabei:
Ursula Büchel – Glas/Dekor
Eveline M. Fricker – Textil/Mode
Doris Hagen – Kleinkinderbekleidung
Ulrike Hotz – Textiles
Ute Huber-Leierer – Textil
Gertrud Neusser-Schopf – Schmuck
Lydia Neusser – Kreativbuch
Günter Nussbaumer – Skulpturen
OJAD – Taschen
Petra Raid – Keramik
Andrea Sandri – Filz/Papier
Peter Sperger und Elmar Brunn – Edelbrände/Liköre
Herta Steurer – Winterfloristik
Wolfgang Waibel – Holz