Ansturm auf Laternser Hoftag

Laterns. Eine eigene Sennerei und das auf einer Seehöhe von 1180 Metern. Das ist der Traum von Jakob und Cornelia Mathis. 2012 haben sie unweit des Hofs von Cornelias Vater ein altes Bauernhaus gekauft, seit 2017 wird umgebaut. Zur Umsetzung des Projektes geht Familie Mathis neue Wege und setzt auf Crowdfunding und Direktvermarktung. Für 500 Euro können sich Käsefans am Bau beteiligen und erhalten die nächsten fünf Jahre Milchprodukte, Eier, Fleisch und Wurst im Gegenwert von 550 Euro retour. Das Interesse an dieser regional-schmackhaften Investition war groß, beim Hoftag kamen zahlreiche Besucher, teilweise sogar aus der Schweiz und Liechtenstein in den Laternser Ortsteil Bonacker. Die Familie führte dabei durch den fast fertigen Milchbetrieb und erklärten die künftige Produktionsstätte und das Investorenmodell. 80 Beteiligungen wurden bereits verkauft, beim Hoftag wollten zahlreiche Weitere genauer Bescheid wissen und haben sich die nötigen Informationen geholt. Für die meisten steht dabei aber weniger die durchaus attraktive Verzinsung im Vordergrund, sondern das Interesse an den Produkten aus regionaler Bioproduktion. „Hier weiß ich, woher Milch und Fleisch kommen und kann die mit gutem Gewissen verzehren“, erklärt ein interessierter Gast.
Die neuen Wege, welche die junge Familie geht, versprechen eine gute Planung für die Zukunft und einen guten Grundstock an Käufern, die sich auf eine hervorragende Qualität der Erzeugnisse verlassen können. Vorgesorgt hat man auch für Biofans, die nicht aus Laterns stammen. Zwei Verkaufsstellen in Rankweil und Röthis wurden bereits eingerichtet, weitere sollen folgen, zudem wird zwischen Feldkirch und Dornbirn in regelmäßigen Abständen auch ausgeliefert. Ein Direktvermarktungsmodell, das durchaus auch für andere Landwirte als Vorbild dienen könnte. Der große Renner am Hoftag selbst war im Übrigen neben dem Käse sein enger Verwandter, der Leberkäse aus hofeigener Produktion. Auch diesen wird es künftig zu kaufen geben. CEG