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Rohreinzug unter dem Rhein bei der Rheinbrücke zwischen Hard und Fußach

©VOL.AT/Rauch
Neue Leitungen für Wasser, Abwasser und Energie: Am Mittwochmorgen wurde ein 40 Zentimenter dickes Rohr unter dem Rhein eingezogen.
Rohr unter dem Rhein eingezogen
NEU

Die Rheinbrücke auf L 202 zwischen Hard und Fußach wird in den kommenden Jahren neu gebaut. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 50 Millionen Euro. Vorbereitend dafür werden derzeit in diesem Bereich verschiedene Leitungen in bis zu zehn Meter unter dem Flussbett des Rheins verlegt. Am Mittwoch folgte eine 440 Meter lange Abwasserleitung mit 40 Zentimeter Durchmesser, die laut Wasserverband Hofsteig in einem Stück unter dem Rhein durchgezogen werden soll. In den kommenden Wochen wird noch eine Trinkwasserleitung mit denselben Dimensionen unter dem Rhein durchgezogen.

Neue Leitungen

Bisher liefen mehrere Wasser- und Energieleitungen direkt an der Rheinbrücke der L202 entlang. Nach dem Neubau der Brücke wird das nicht mehr möglich sein. Daher werden aktuell folgende Leitungen unter dem Rhein verlegt:

  • Kanal: Verantwortlich ist hier der Wasserverband Hofsteig mit den Mitgliedsgemeinden Bildstein, Fußach, Hard, Höchst, Lauterach, Lustenau und Wolfurt, zusätzlich ist die Gemeinde Fußach eingebunden;
  • Trinkwasser: Gemeinden Fußach und Hard und der Gemeindeverband Wasserwerk Hard-Fußach
  • Erdgas: Vorarlberger Energienetze

9 Millionen für neues Abwasser-Pumpwerk

Koordiniert werden die Bauarbeiten vom Wasserverband Hofsteig, der gleichzeitig auch ein neues Abwasserpumpwerk direkt am Rheindamm errichtet. Dieses soll Ende 2019 in Betrieb gehen. In Summe investieren allein die sieben Gemeinden des Wasserverbandes Hofsteig im aktuellen Abwasserprojekt rund 9 Millionen Euro. Für Trinkwasserbelange werden weitere rund 1,6 Mio. Euro aufgewendet. Das Vorhaben wird sowohl vom Land Vorarlberg als auch vom Bund unterstützt.

Wasserverband Hofsteig
Wasserverband Hofsteig ©Wasserverband Hofsteig

Wasserverband Hofsteig

 

Spülbohrung am Beispiel des Abwasserrohres

Bei der Rheinquerung kommen, wie es in einer Aussendung von Dipl. Ing. Walter Giselbrecht (Wasserverband Hofsteig) heißt, neue technische Lösungen zum Einsatz kommen, um die Leitungen bis zu zehn Meter unter der Rheinsohle zu verlegen. Das Verfahren, eine so genannte Spülbohrung, ist technisch aufwändig und umfasst drei Stufen:

  • Zuerst wird der genaue Bohrverlauf festgelegt und mittels eines kleineren Bohrkopfes die Pilotbohrung erstellt. Das Bohrgestänge verbleibt dabei vorerst im Untergrund. Die Aufstellung des Bohrgerätes erfolgt dabei auf der rechten Rheinseite.
  • Nach Fertigstellung der Pilotbohrung wird der Bohrkopf entfernt und ein spezieller Aufweitkopf an das Bohrgestänge installiert. Mit diesem wird das Bohrloch aufgeweitet, zur Stützung des Bohrloches wird dieses mit einer Spülsuspension gefüllt.
  • Schließlich wird von der linken zur rechten Fluss-Seite das über 400 Meter lange Abwasserrohr, das im Vorhinein an einem Stück verschweißt wurde, eingezogen.

Ein Verlegungsvorgang, zB für eine Abwasserleitung, dauert etwa zweieinhalb Wochen.

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