Schwerer Raub: 55-jähriger Wiener zu 18 Jahren Haft verurteilt
“I blos dir das Gehirn raus”: Überfall in Breitenfurt
Wiener Neustadt. Laut Anklage soll der Beschuldigte seinem Opfer mit den Worten “I blos dir das Gehirn raus, schau mich nicht an” eine Pistole an den Kopf gehalten und gefordert haben, das Bargeld aus der Kassenlade auf den Boden zu legen. Er erbeutete 10.700 Euro und entkam.
Vor 23 Jahren Ehefrau eines Bank-Filialleiters entführt
Nach seiner Festnahme Anfang November war der Mann aus Wien-Ottakring zu dem Raub nicht geständig, gab aber nach Angaben der Ermittler eine erpresserische Entführung der Ehefrau eines Bank-Filialleiters in Wien vor 23 Jahren zu. Das Opfer war damals nach der Zahlung von einer Million Schilling (72.672,83 Euro) freigelassen worden. Für eine zwei Monate später verübte Entführung eines Juwelier-Ehepaares in Wien wurde der Mann zu 15 Jahren Haft verurteilt. Er hatte damals auf der Flucht einen Polizeibeamten durch einen Schuss lebensgefährlich verletzt.
Geständnis kurz vor der Urteilsverkündung
In Sachen Raub in Breitenfurt war ein erster Verhandlungstermin in Wiener Neustadt im Juli geplatzt, weil der Angeklagte laut Medienberichten kurz vor Beginn Rasierklingen geschluckt hatte. Die Entführung war am Donnerstag kein Thema.
Dem “Kurier” zufolge leugnete der Beschuldigte heute weiterhin jeden Zusammenhang mit der Tat, ehe er kurz vor der Urteilsverkündung ein Geständnis ablegte. Der Mann, der mit 15 das erste Mal straffällig geworden war, sei aufgrund von DNA-Spuren und Fingerabdrücken am Tatort, am Fluchtfahrzeug und an der Kleidung des Überfallenen ausgeforscht worden. Der 26-Jährige schilderte vor Gericht die durchlittenen traumatischen Minuten. “Seine Absichten waren für mich klar. Geld oder Leben. Ich habe am ganzen Körper gezittert”, zitierte der “Kurier” den Zeugen.
(APA/Red)