Neue Runde in verbalem Schlagabtausch zwischen Iran und USA

Der iranische Außenminister Javad Zarif erklärte am Montagabend über Twitter, sein Land lasse sich von dem “Geheul” von US-Präsident Donald Trump nicht beeindrucken. Den Iran gebe es seit Jahrtausenden und er habe den Untergang von Imperien gesehen, schrieb Zarif.
COLOR US UNIMPRESSED: The world heard even harsher bluster a few months ago. And Iranians have heard them —albeit more civilized ones—for 40 yrs. We’ve been around for millennia & seen fall of empires, incl our own, which lasted more than the life of some countries. BE CAUTIOUS!
— Javad Zarif (@JZarif) 23. Juli 2018
Wortgleich wie zuvor Trump und ebenfalls in Großbuchstaben fügte Zarif eine Warnung hinzu: “Sei vorsichtig”. Zuvor hatte Trump via Twitter den Ton gegenüber der Islamischen Republik deutlich verschärft. “Drohen Sie den USA nie, nie wieder oder Sie werden Konsequenzen erleiden, wie sie im Laufe der Geschichte nur wenige jemals zuvor erlitten haben”, hatte Trump in einem an Irans Präsidenten Hassan Rouhani gerichteten Twitter-Eintrag geschrieben.
Trump hatte seinerseits mit seinem in Großbuchstaben verfassten Tweet auf Kommentare Rouhanis reagiert, der am Sonntag ebenfalls eine Drohung in Richtung USA ausgestoßen hatte. “Amerika sollte wissen, Frieden mit dem Iran ist die Mutter jeden Friedens – und Krieg mit dem Iran ist die Mutter aller Kriege”, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Irna den Politiker.
To Iranian President Rouhani: NEVER, EVER THREATEN THE UNITED STATES AGAIN OR YOU WILL SUFFER CONSEQUENCES THE LIKES OF WHICH FEW THROUGHOUT HISTORY HAVE EVER SUFFERED BEFORE. WE ARE NO LONGER A COUNTRY THAT WILL STAND FOR YOUR DEMENTED WORDS OF VIOLENCE & DEATH. BE CAUTIOUS!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 23. Juli 2018
Trump hat seit Beginn seiner Präsidentschaft immer wieder die iranische Führung scharf kritisiert. Er ordnete den Rückzug der USA aus dem internationalen Atomabkommen an – gegen den Willen der Mitunterzeichner, darunter Deutschland. Anschließend kündigte er Wirtschaftssanktionen gegen den Iran an. Zugleich drohte er anderen Staaten mit finanziellen Konsequenzen, sollten sie nach November dem Iran weiterhin Öl abkaufen. Trump strebt eine strengere Nachfolgevereinbarung für das Wiener Atomabkommen an.
(APA/ag.)