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Farbe erleben vor Ort und am Bildschirm

Morscher nutzt Digitalisierung für Betriesabläufe und für Verkauf.

Weiler Farben machen das Leben nicht nur bunt, sie erzeugen Emotionen, vermitteln Gefühle und verändern Stimmungen. Die Entscheidung, in welchem Ton die Wohnung zukünftig gestaltet werden soll, ist deshalb nicht einfach zu treffen. Sonneneinstrahlung, Lichtkonzepte und persönliche Wahrnehmung spielen ebenso eine Rolle wie die Funktion des Raumes. „Wir verkaufen ein Produkt, das sehr beratungsintensiv ist“, ist sich Jürgen Morscher bewusst. Der Geschäftsführer eines der größten Farbenhändler Österreichs mit Hauptquartier in Weiler setzt deshalb auf kompetente Fachberatung und die Möglichkeit von großflächigen Bemusterungen. Digitalisierung bei Farben Morscher Fehlanzeige? „Nein, ganz im Gegenteil“, widerspricht der 45-Jährige. „Wir haben sogar sehr früh mit der Digitalisierung der internen Abläufe begonnen.“ So wurde bereits 2005 mit der elektronischen Verwaltung von Produktdaten begonnen. Mit dem Ziel die Arbeitsschritte für die Mitarbeiter zu vereinfachen, etwa bei der Bedarfsermittlung.

Optimierung interner Abläufe
„Davor mussten sie die Regale durchschauen und notieren, was nachbestellt werden muss“, erklärt der Unternehmer. Danach übernahm der Computer diesen Arbeitsschritt. Der Mitarbeiter braucht also nur noch aufs Knöpfchen zu drücken und die Bestellung nach Kontrolle abschicken. „An die Kundenseite haben wir damals noch gar nicht gedacht“, gibt Morscher zu. „Die Idee, ein Gesamtpaket zu schnüren mit allem Drum und Dran folgte erst etwas später.“ Denn mit den steigenden Anforderungen, beispielsweise das Thema Haltbarkeit und Ablaufdatum oder die gesetzlichen Änderungen betreffend, wuchs auch das IT-System. Und mit Newsletter-Marketing und Social Media kam auch die externe Digitalisierung hinzu.

Neuer Webshop
Ein Webshop war da nur die logische Konsequenz und ging Mitte des Jahres online. Generiert wurde er aus dem Warenwirtschaftsprogramm. Der Fokus liegt ganz klar auf der Kundenbindung. Derzeit sind rund 60 Prozent der Kunden Gewerbebetriebe, also zum Beispiel Tischler, Maler oder Autolackierer. Rund 20 Prozent entfallen auf Privatkunden. Jeder Kunde bekommt ein Login und kann alle bisher getätigten Bestellungen, Rechnungen oder Lieferscheine abrufen. „Das bringt Vorteile mit sich“, weiß Morscher und nennt auch gleich ein Beispiel. „Wurde die Farbnummer vergessen, kann sie mit dem Handy schnell und unkompliziert abgefragt werden.“

Außendienst-App
Farben Morscher betreibt in Österreich 17 Standorte, beschäftigt rund 150 Mitarbeiter. Auch im Außendienst. Und auch sie können jederzeit auf das gespeicherte Know-how zurückgreifen. Ausgerüstet mit einem IPad und der Außendienst-App sind sie echte Problemlöser geworden. „Ihre Aufgabe hat sich im Zuge der Digitalisierung komplett verändert, weg von der Auftragserfassung hin zum Ansprechspartner beim Kunden vorort“, erklärt der Firmenchef. Dennoch seien der Digitalisierung Grenzen gesetzt. Die wichtigste und im Verkaufsgespräch meist die letzte Frage kann nämlich nur nach optischen und haptischen Kriterien beantwortet werden. Sie lautet: „Welche Farbe gefällt Ihnen am besten!“ Diese Frage vor dem Bildschirm anhand eines kleinen Farbfeldes zu beantworten, ist bis dato unmöglich. Was die Zukunft bringt? „Ein Ende unseres Digitalisierungsprozesses ist nicht in Sicht“, sagt Geschäftsführer Jürgen Morscher und ist überzeugt: „Verbesserungs- und Entwicklungspotenzial gibt es am Laufmeter.“

Morscher Farben
Zentrale Weiler
Filialen 17
Mitarbeiter 143
Umsatz 22 bis 23,5 Millionen Euro

Das WIFI wird digital

Weiterbildungsschwerpunkt „Digitale Kompetenzen“.

Dornbirn Die Digitalisierung geht längst über den Bereich IT hinaus und umfasst weit mehr als die Anwendung technischer Tools. Deswegen bietet das WIFI Vorarlberg, das größte Weiterbildungsinstitut Westösterreichs, auch Kurse aus den Bereichen Betriebswirtschaftslehre (BWL), Persönlichkeit und Sprache an. Mit dem Erwerb der richtigen Schlüsselqualifikationen kann die Digitalisierung zu einer Bereicherung für das Unternehmen werden. Was ist Digitalisierung und warum betrifft sie mich? Wie kann mein Unternehmen von den Entwicklungen rund um Industrie 4.0 profitieren?

Diese Fragen werden unter anderem in der Ausbildung zum Chief Digital Officer beantwortet. Bei dieser Ausbildung lernen die Teilnehmer in 19 Modulen wo die Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung liegen. Ziel des Lehrgangs ist, ein umfassendes und praxisnahes Fachwissen zu vermitteln, das in Unternehmen zukunftsorientiert umgesetzt werden kann.

Heißes Thema Datenschutz
Mitte dem Jahr 2018 tritt in Österreich ein neues Datenschutzgesetz in Kraft. Der Schutz persönlicher Daten ist besonders in Verbindung mit dem Thema Kundenbindung ein heißes Eisen. Die Ausbildung zum zertifizierten Datenschutzbeauftragten zeigt, wie ein rechtskonformes Datenschutzmanagement im Unternehmen aufgebaut werden kann.

„Digitale Kompetenzen“
Das aktuelle Kursbuch des WIFI Vorarlberg umfasst insgesamt 52 Kurse mit digitalem Schwerpunkt aus allen Weiterbildungsbereichen: vom berufsbegleitenden IT-Masterstudium „Designing Digital Business“ über den Diplomlehrgang „Online Marketing“ oder Kurse aus den Bereichen Management, Führung, Sprachen und Technik.

„Die IT ist das Nervensystem eines Betriebes“

Als Kind wollte Walter Wintersteiger Löwenbändiger werden, dann Lokomotivführer. Geworden ist er Informatiker. Einer der ersten und hat deshalb, wie er selbst sagt, eine „atemberaubende Entwicklung“ miterlebt. 1972 startete der Dornbirner als erster EDV-Lehrer in Vorarlberg. Ebenso lange war er auch immer wieder als Trainer für das WIFI im Einsatz. „Zum Glück habe ich die Informatik für mich entdeckt“, zeigt sich Wintersteiger noch heute begeistert und fügt hinzu: „Die Fachwelt prophezeit uns, es geht erst richtig los. Da möchte ich unbedingt dabei sein.“

Wie wichtig ist es für eine Bildungseinrichtung, sich mit dem Thema auseinanderzusetzten?
Wintersteiger Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran. Sie durchdringt unser Leben im privaten und beruflichen Bereich und verändert die Art, wie wir kommunizieren und arbeiten. Der Begriff Digitalisierung bezeichnet die Überführung analoger Größen in diskrete Werte, zu dem Zweck, sie elektronisch zu speichern oder zu verarbeiten. „Alles was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert“. Und warum? Weil wir durch den Computereinsatz vieles billiger, schneller und wertvoller machen können. Dies umso mehr, als die Computer ihrerseits seit vielen Jahren immer schneller, kleiner, leistungsfähiger und trotzdem billiger geworden sind. Aus diesem Grund bietet das WIFI eine ganze Reihe von einschlägigen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten an. Das neueste Angebot gilt dem Chief Digital Officer (CDO).

Welche Rolle spielt der „Chief Digital Officer“ künftig in den Unternehmen?
Wintersteiger Die computerunterstützte Informationsverarbeitung in den Unternehmen hat im Laufe der letzten Jahre unglaublich an Bedeutung gewonnen – nichts geht mehr ohne IT. Man könnte sagen: Der Betrieb ist der „Körper“ und die IT ist das dazugehörige „Nervensystem“. Durch die innerbetriebliche und unternehmens-übergreifende Vernetzung von Menschen und Maschinen hat die Komplexität gewaltig zugenommen. Längst genügt es nicht mehr, im Unternehmen einen IT-Verantwortlichen zu nominieren, der „es“ richtet. Nein, vielmehr müssen alle Führungskräfte und Mitarbeitenden mithelfen, mit ihrem Wissen über den Betrieb (Domänenwissen) die IT-Anwendungen gemeinsam mit den IT-Experten weiter zu entwickeln oder völlig neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Was erwartet die Teilnehmer in Ihrem Seminar?
Wintersteiger Der CDO kann als Bindeglied zwischen dem Geschäft und der IT bezeichnet werden, der mit seiner Doppelqualifikation hilft, Geschäft und IT auf optimale Weise zusammenzuführen (Business IT Alignment) und damit für eine erfolgreiche Zukunft zu sorgen. Das Seminar ist komplett modular aufgebaut und kann als Ganzes besucht werden oder modulweise, je nach Ausgangslage und Zielvorstellung eines Seminarbesuchers. Von den insgesamt 19 Modulen behandeln sieben die einzelnen Geschäftsbereiche vom Verkauf bis zur Logistik, fünf die Branchen Industrie bis Tourismus, dazu kommen vier Spezialmodule von Recht bis Security sowie CDO-Module von Strategie bis Prozessmanagement.

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