Die meisten Geschosse trafen den 45-Jährigen Chef der Hells Angels in Gießen in den Brustkorb. Ob die Schüsse aus einer oder aus mehreren Waffen abgegeben wurden, war zunächst unklar. Wie die “Bild” berichtet, handelt es sich bei der Tatwaffe um eine 9-Millimeter-Pistole. Nach Aussage des zuständigen Staatsanwalts Volker Bützler wurde aus einer Entfernung zwischen zwei und fünf Metern auf den Rocker-Chef geschossen – das Opfer habe seinen Widersachern wahrscheinlich gegenübergestanden.
Hells Angels: Rocker-Boss war unbewaffnet
Dass die Schüsse aus einem vorbeifahrenden Auto oder aus einem der umliegenden Häuser kamen, schloss Bützler aus. Es habe auch keine Hinweise auf eine Schießerei gegeben. Bei dem Rocker-Boss sei keine Waffe gefunden worden.

Der Präsident des Gießener Hells Angels-Charters war am Freitagmorgen tot auf dem Gelände des Clubheims im mittelhessischen Wettenberg gefunden worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass Aygün Mucuk zwischen 4 und 5 Uhr Früh getötet wurde. Zeugen hatten zu dieser Zeit Schüsse und lautes Türknallen gehört. Die Hintergründe der Bluttat waren auch am Montag weiter unklar.
Keine Festnahmen

Streit unter den Hells Angels
Wie deutsche Medien berichten, war Aygün Mucuk eine der Schlüsselfiguren in einem Streit zwischen den alteingesessenen Hells Angels aus Frankfurt und ihren vornehmlich türkischstämmigen Kollegen aus Gießen.
Abrechnung in der Unterwelt oder Rockerfehde?
Für die Ermittler gibt es laut Spiegel.de mehrere Szenarien. So sei eine Rockerfehde ebenso denkbar wie eine Abrechnung in der Unterwelt. “Kaum einer hatte so viele Baustellen wie Mucuk”, hat Spiegel.de aus Ermittlerkreisen erfahren.
Mucuk: “Ich sterbe gar nicht. So lange …”
Noch vor wenigen Wochen antworte Hells Angels-Chef Aygün Mucuk auf die Frage eines Spiegel TV-Reporters, wie er mal sterben möchte. “Weiß ich nicht. Alt, wenn es geht, mit einer schönen jungen Frau (lacht). Nein, ich hoffe, ich sterbe gar nicht. So lange nicht jemand auf mich schießt.”
Video: Abschied im Netz von Aygün Mucuk