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Türkische Zeitung warnt vor Vergewaltigung in Schweden

Die Plakatwerbung war offensichtlich eine Retourkutsche für schwedische und österreichische Kritik an einem neuen Sexualstrafrecht in der Türkei.
Die Plakatwerbung war offensichtlich eine Retourkutsche für schwedische und österreichische Kritik an einem neuen Sexualstrafrecht in der Türkei. ©AFP
Die Spannungen zwischen der Türkei und den EU-Staaten Schweden und Österreich flauen nicht ab. Die regierungsnahe türkische Zeitung "Günes" ließ am Atatürk-Flughafen in Istanbul am Freitag zwei Plakatwände errichten, auf denen vor Reisen nach Schweden gewarnt wurde.

“Wussten Sie, dass Schweden die höchste Vergewaltigungsquote weltweit hat?”, steht darauf zu lesen. Die Plakatwerbung war offensichtlich eine Retourkutsche für schwedische und österreichische Kritik an einem neuen Sexualstrafrecht in der Türkei. Das Verfassungsgericht hatte ein Gesetz aufgehoben, das sexuelle Handlungen mit Kindern unter 15 Jahren grundsätzlich als Missbrauch einstufte – also auch einvernehmlichen Geschlechtsverkehr zwischen zwei 14-Jährigen. Stattdessen müsse jeder Einzelfall geprüft werden. Kritiker sehen dadurch den Schutz vor Zwangsehen und Kindesmissbrauch geschwächt.

Vorwurf: Lügen werden verbreitet

Auf dem Wiener Flughafen Schwechat war in einer kurzen Newstickermeldung auf einem Bildschirm daraufhin zu lesen gewesen, dass die Türkei Sex mit Kindern unter 15 Jahren erlaube. Die schwedische Außenministerin Margot Wallström twitterte: “Türkische Entscheidung, Sex mit Kindern unter 15 zu erlauben, muss widerrufen werden. Kinder brauchen mehr Schutz, nicht weniger, vor Gewalt, sexuellem Missbrauch.” Die Regierung reagierte darauf verärgert. Außenminister Mevlüt Cavusoglu beschuldigte seine Kollegin, Lügen zu verbreiten.

(AP)

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