“Wir hängen zurück, geben nicht genug aus und denken, es reicht, wenn die Fakten auf unserer Seite sind”, hieß es weiter. Besondere Aufmerksamkeit müsse den Russisch-Sprechern etwa im Baltikum gelten. Längst nicht alle seien pro-Putin eingestellt, aber sie gäben ein leichtes Ziel für die Kreml-Propaganda her. “Die Gefahr ist keine traditionell-militärische mehr”, warnte der 58-Jährige. Russlands Strategie in der Region reiche von Wirtschaftsinvestitionen über Energiepolitik, Propaganda, Spionage und Bestechung bis hin zur Erpressung.
Gedmin verteidigte das Militärengagement der USA in Mitteleuropa wie beim Anakonda-Manöver in Polen: “Auf kurze Sicht schafft es Spannungen, langfristig trägt es zum Frieden bei.” Putin verstehe Schwäche als Einladung, respektiere aber rote Linien. Den Siegeszug Donalds Trumps auf dem Weg in Richtung Weißes Haus hält der Republikaner für gefährlich: “Trump könnte mit Putin, bei dem er sich groß und wichtig fühlen würde, über die Köpfe der Europäer hinwegentscheiden.”