Kurz setzt in Flüchtlingskrise auf Abschreckung
“Ich will die illegalen Migrationsrouten nach Europa stoppen”, betonte der Minister. Gerade Seegrenzen würden oft genützt, um Zuwanderung zu steuern. “Es ist ja kein Zufall, dass Einwanderer in die USA zuerst in Ellis Island vor New York ankamen. Und auf der Insel entschieden die US-Behörden, wer wann aufs Festland weiter durfte”. Ein solches Inselmodell könne auch der Weg für Europa sein, so der Außenminister.
“Wer auf einer Insel wie Lesbos bleiben muss und keine Chance auf Asyl hat, wird eher bereit sein, freiwillig zurückzukehren, als jemand, der schon eine Wohnung in Wien oder Berlin bezogen hat. Man sollte sich anschauen, welche Staaten ähnliche Herausforderungen gemeistert haben. Die EU sollte sich Teile des australischen Modells als Vorbild nehmen”, erklärte Kurz.
Zum Thema Brexit meinte der Außenminister, er fürchte in einem solchen Fall massive negative Auswirkungen auf die EU. “Ich hoffe sehr, dass Großbritannien bleibt. Ein Brexit wäre für die EU dramatisch. Nicht nur weil die EU ohne Großbritannien wesentlich schwächer wäre, sondern vor allem auch deshalb, weil Großbritannien uns ideologisch in den Debatten in Brüssel sehr gut tut”, sagte Kurz.
Großbritannien sei eines der wenigen Länder, das stetig dafür kämpfe, dass Europa wettbewerbsfähig bleibe. “Wenn wir Großbritannien verlieren und der Einfluss anderer Staaten wächst, die eher von der Sozialunion träumen, dann hätte dies massiv negative Auswirkungen auf die EU”, meinte der Minister.