Boko Haram-Chef wirkt auf Video-Botschaft geschwächt
Die Qualität des YouTube-Videos ist allerdings von so mangelhafter Qualität, dass unter Sicherheitsexperten Zweifel aufkamen, ob es sich wirklich um eine Botschaft Shekaus handelt. Shekau hatte im März der Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS) seine Gefolgschaft zugesichert. Im aktuellen Video gibt es jedoch keine Querverweise auf den IS. Vielmehr benutzt Shekau die traditionelle Bezeichnung von Boko Haram. Boko Haram, was sich sinngemäß mit “westliche Bildung ist Sünde” übersetzen lässt, kämpft seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit 2009 wurden durch Gewalttaten im Zusammenhang mit dem Kampf von Boko Haram rund 17.000 Menschen getötet.
Shekau übernahm die Leitung von Boko Haram, nachdem der vorherige Chef der Organisation, Mohammed Yusuf, von den nigerianischen Sicherheitskräften getötet worden war. Mehrfach schon gab die Armee bekannt, sie habe auch Shekau getötet.
Indes entführten Boko-Haram-Kämpfer im Nordosten Nigerias erneut 16 Frauen. Wie die Polizei im Bundesstaat Adamawa am Donnerstag mitteilte, wurden die 14 erwachsenen Frauen und zwei Mädchen am Vortag nahe dem Dorf Sabon Garin Madagali verschleppt. Es seien Sicherheitskräfte in die Gegend geschickt worden, um die Opfer zu befreien.
Der Abgeordnete Adamu Kamale bestätigte die Angaben. Laut Augenzeugen waren die Frauen zum Holzsammeln und Fischen ausgezogen. Demnach wurden sie von Mitgliedern einer Bürgerwehr begleitet, die aber beim Herannahen der Boko-Haram-Kämpfer die Flucht ergriffen. Zwei Frauen seien entkommen, in dem sie sich tot gestellt hätten, und seien ins Dorf zurückgekommen, um Alarm zu schlagen.