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Plutonium-Schiff verließ Japan in Richtung USA

Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen ist am Dienstag ein Schiff mit einer großen Ladung Plutonium von Japan in Richtung der USA aufgebrochen. Das bewaffnete Schiff mit 331 Kilogramm des radioaktiven Materials an Bord verließ unter dem Schutz der Küstenwache den Hafen von Tokaimura, wie der japanische Fernsehsender NHK berichtete. Das Plutonium würde zur Herstellung von etwa 50 Atombomben reichen.


Die Behörden wollten sich nicht dazu äußern. Atomkraftgegner gaben aber an, dass das Schiff bis zum geplanten Eintreffen im US-Staat South Carolina etwa zwei Monate brauchen werde. Das in Großbritannien registrierte Schiff war am Montag im Hafen von Tokaimura eingetroffen. Dort nahm es die gefährliche Fracht auf. Vom Sender NHK verbreitete Bilder zeigten, wie später Container auf das Schiff verladen wurden.

Das Plutonium hatten die USA, Großbritannien und Frankreich Japan vor Jahrzehnten zu Forschungszwecken bereitgestellt. Es soll gemäß einem bilateralen Abkommen in den USA entsorgt werden. Die Plutoniumvorräte sorgten bei den Nachbarländern seit langem für Unruhe, weil Japan über das Wissen verfügt, um daraus Atombomben herzustellen.

Die Ausfuhr des Materials in die USA soll den Willen der beiden Staaten unterstreichen, an der Politik der Nichtverbreitung von Atomwaffen festzuhalten. Aktivisten werfen der Regierung in Tokio hingegen vor, mit der Aktion davon ablenken zu wollen, dass rund zehn Tonnen Plutonium im Land bleiben.

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