US-Republikaner suchen verzweifelt nach Mitteln gegen Trump
Sollte Trump am 15. März auch die großen US-Staaten Florida und Ohio gewinnen, wäre seine Kandidatur kaum noch zu verhindern. In Florida, wo dem Wahlsieger laut Statuten alle Delegiertenstimmen gehören, liegt Trump in Umfragen weit vorn. Am Samstag geht die Kandidatenkür bei den Republikanern zunächst in den Bundesstaaten Kansas, Kentucky, Louisiana und Maine weiter.
Am Donnerstag rief der Republikaner-Kandidat des Jahres 2012, Mitt Romney, dazu auf, keinesfalls Trump für die Kandidatur zu nominieren. Der Immobilien-Milliardär aus New York sei “ein Trugbild”, sagte Romney in einer Rede an der Universität von Utah.
“Seine Versprechen sind so wertlos wie ein Abschluss an der Trump University”, sagte Romney mit Blick auf die Vorwürfe, Trump habe an seiner “Universität” bis zu 5.000 Studenten betrogen. “Seine Innenpolitik würde in die Rezession führen. Und seine Außenpolitik würde Amerika und die Welt unsicherer machen”, sagte Romney und fügte hinzu: “Er hat weder die Veranlagung noch das Urteilsvermögen, um Präsident sein zu können.”
Zuvor hatten sich weitere prominente Republikaner dafür ausgesprochen, große Anstrengungen zu unternehmen, um einen Kandidaten Trump zu verhindern. Der Ruf nach einer “brokered convention”, also nach einer Art Kampfabstimmung mit mehreren Wahlgängen auf dem Parteitag in Cleveland, wird lauter. Bisher haben alle anderen Kandidaten gemeinsam deutlich mehr Delegierte gewonnen als Trump.
Einige Experten sind allerdings der Ansicht, es könnte dafür bereits zu spät sein. Eine “brokered convention” würde zu einem Aufruhr unter den vielen Trump-Anhängern führen. Medienmogul Rupert Murdoch schrieb am Donnerstag auf Twitter. “Wenn er unvermeidbar ist, dann müsste die Parteiführung verrückt sein, wenn sie sich nicht hinter ihm schart.”
Ein Problem für die Parteispitze ist auch, dass mit Ted Cruz und Marco Rubio noch zwei Kandidaten im Rennen sind, die sich ernsthafte Hoffnungen auf die Kandidatur und sich damit gegenseitig Stimmen streitig machen. Auch John Kasich, der Gouverneur in dem großen Staat Ohio ist und dort gewinnen könnte, splittet die Stimmanteile weiter.
Mindestens 70 Außenpolitiker der Republikaner haben sich sogar in einem gemeinsamen Brandbrief gegen eine Präsidentschaftskandidatur Trumps ausgesprochen: “Herr Trumps Äußerungen lassen uns zu dem Schluss gelangen, dass er als Präsident die Autorität seines Amtes nutzen würde, um auf eine Weise zu handeln, die Amerika weniger sicher machen würde”.
Außerdem würde das Ansehen der USA in der Welt vermindert, heißt es in dem im Internet veröffentlichten Schreiben weiter. Zudem stelle Trumps Auffassung, wie ein Präsident gegen Widersacher vorgehen dürfe, eine “deutliche Bedrohung der Bürgerrechte in den USA” dar. Die Unterzeichner, zu denen Ex-Weltbank-Chef Robert Zoellick oder Ex-Heimatschutzminister Michael Chertoff zählen, hielten fest, als “treue Republikaner” sei es ihre Aufgabe, “die Wahl von jemanden zu verhindern, der so völlig unpassend für das Amt ist”.
Trump wies die Vorwürfe am Donnerstag zurück. “Ich habe Millionen Menschen in die Republikanische Partei gebracht, während die Demokraten runter gehen. Will das Partei-Establishment diese Bewegung abwürgen?”, fragte er auf Twitter.