Die Verzweiflung wächst: Zwei Flüchtlinge wollten sich in Athen erhängen

Mitten auf dem Viktoria-Platz im Zentrum Athens haben zwei junge Pakistani versucht, sich das Leben zu nehmen, in dem sie sich an einem Baum aufhängten. Andere Flüchtlinge verhinderten das Schlimmste, wie griechische Medien berichten. Einige von ihnen stützten die beiden baumelnden Männer von unten, während andere sie losmachten.
Einer der beiden Verzweifelten fiel aufgrund des Sauerstoffmangels dennoch in Ohnmacht, Sanitäter kümmerten sich um ihn. Auf dem Platz campieren derzeit Hunderte, für die es momentan kein Weiterkommen gibt.
Geschlossene Grenzen lassen Menschen verzweifeln
Das Motiv der beiden Männer: Absolute Verzweiflung über ihre offenbar aussichtslose Lage. Denn während die Länder entlang der Balkanroute Tageskontingente an ihren Grenzen einführen und Mazedonien nur noch Menschen aus Syrien und dem Irak die Einreise erlaubt, spitzt sich die Lage in Griechenland immer weiter zu:
Tausende sitzen im Land fest, griechische Medien schätzen, dass rund 15.000 nach einem Weg Richtung Norden suchen. Dazu kommen weitere 4.200, die bereits an der Grenze zu Mazedonien im Norden festsitzen. Die Menschen übernachten in Parks, an den Fernstraßen entlang wandern Gruppen in Richtung Norden, weil alle Unterkünfte voll sind.
Neuankömmlinge müssen auf Inseln bleiben
Und jeden Tag werden es mehr: In den beiden Festlandhäfen von Piräus und Kavala waren allein am Donnerstag mehr als 3500 neue Flüchtlinge von den Ägäis-Inseln angekommen, wo sie nach der Überfahrt aus der Türkei griechisches Festland betreten hatten.
Um des Rückstaus Herr zu werden, lässt die griechische Regierung weniger Neuankömmlinge von den Inseln aufs Festland. Athen wies die Fährgesellschaften und die Inselverwaltungen am Freitag an, weniger Menschen einzuschiffen, da zunächst vorläufige Unterkünfte gefunden werden müssten. Derweil setzen immer noch täglich rund 2.000 Menschen auf kleinen Booten aus der Türkei auf die griechischen Inseln über. (red)