Warum die Syrien-Gespräche klappen sollten, aber ein Scheitern droht
Der Bürgerkrieg in Syrien tobt mittlerweile seit fünf Jahren.
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Seit fünf Jahren tobt in Syrien ein Bürgerkrieg. Es gibt Hoffnung, dass die neuen Friedensverhandlungen in Genf den Konflikt beenden können. Doch die Hürden sind sehr hoch.
5 Gründe, warum die Syrien-Verhandlungen klappen sollten:
- Terrorgruppen wie der Islamische Staat (IS) oder die Nusra-Front, Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida, kontrollieren große Teile des Landes. Sie bedrohen auch andere Staaten.
- In dem fünfjährigen Bürgerkrieg sind bereits laut UN mehr als 250 000 Menschen ums Leben gekommen. Täglich steigt die Zahl der Opfer.
- 4,6 Millionen Syrer sind nach UN-Angaben vor der Gewalt ins Ausland geflohen, weitere 6,6 Millionen Menschen im Land selbst vertrieben. 13,5 Millionen Syrer brauchen humanitäre Hilfe.
- Das Syrische Regime hat seit 2011 laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International Zehntausende Menschen verschleppt. Viele seien an Folter gestorben oder ohne Prozess hingerichtet worden.
- Große Teile des Landes sind völlig zerstört, darunter auch einmalige Kulturgüter. Syrien als Staat ist de facto geteilt und droht auseinanderzubrechen.
©Karte Syrien mit kontrollierten Gebieten nach Kriegsparteien
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5 Gründe, warum sie zu scheitern drohen:
- Beobachter gehen davon aus, dass das Regime im Moment kein Interesse an einer Waffenruhe hat. Mit russischer Luftunterstützung sieht es sich militärisch auf dem Vormarsch.
- Die Opposition ist noch immer zersplittert. Die Gruppen haben unterschiedliche Interessen. Ihnen fällt es schwer, eine gemeinsame Position zu finden.
- Im Hintergrund üben internationale Mächte Einfluss auf die Konfliktparteien aus. Der schiitische Iran unterstützt das Regime, das sunnitische Saudi-Arabien die Opposition. Beide Regionalmächte sind tief miteinander verfeindet.
- Das Regime und seine Verbündeten Russland und Iran sind nicht bereit, Assad fallen zu lassen. Ein Großteil der Regimegegner lehnt aber eine Lösung des Konflikts ohne Assads Sturz ab.
- Radikal-islamische Gruppen wie Ahrar al-Scham oder Dschaisch al-Islam sind am Boden stark. Ohne sie ist kaum ein Frieden möglich. Russland will sie aber auf die Terrorliste setzen und von den Verhandlungen ausschließen.
(dpa)