Warum wir eigentlich Krippen brauchen

Göfis (hw) Wenn wir in der Weihnachtszeit unsere Krippen in das Wohnzimmer stellen, dann tragen wir nicht nur einem schönen Brauch Rechnung, sondern erinnern uns daran das die Geschichte der Weihnacht bis heute nicht aufhört.
Eine Geschichte, eine Liebe die viele Krippenbauer im ganzen Lande fasziniert und sie nicht mehr loslässt. Die große Liebe zur Weihnachtskrippe, die Geschichte der Menschwerdung Gottes bildlich darzustellen und vielen anderen zu vermitteln hat sie tief beeindruckt und nicht mehr losgelassen. Wie sonst ist es zu verstehen, dass für immer mehr „Krippenkünstler“ ihr faszinierendes Hobby bereits zu einer Ganzjahresbeschäftigung geworden ist.
Ein Krippenkünstler aus Göfis
So auch für Franz Morscher aus Göfis, dem die Liebe zum Krippenbau bereits von seiner Oma Katharina in die Wiege gelegt wurde. Schon in den Jahren 1943 und 44 hat er mit Oma seine erste Krippe gebaut. Auch während seiner Schulzeit haben Morscher und seine Schulfreunde immer wieder Krippen gebaut und diese in kleinen privaten Ausstellungen vielen stolzen Besuchern präsentiert. Franz hat schon als Jugendlicher das besondere Gespür für Krippenbaumaterialien aus den heimischen Wäldern entwickelt und findet bis heute noch die schönsten Hartholzwurzeln die er gerne zum Krippenbau verwendet. Bald hat er seine große Liebe, der Bau von Großkrippen entdeckt und schon im Elternhaus eine orientalische Krippe mit 4 Meter Länge gebaut.
Das Krippenbauen hat Franz Morscher nicht von der pike auf gelernt, nie einen Kurs besucht sich alles selbst beigebracht. Seit 1986 ist er Mitglied der Krippenfreunde Rankweil. In seinem Haus in Göfis hat er zuerst im Jahre 1993 eine 3,5 Meter lange, orientalische Krippe gebaut. Bald war ihm aber auch diese zu klein. Im Jahre 1997 begann er dann mit Bau der jetzigen Hauskrippe. Die alte schenkte er aus Platzgründen dem Sozialzentrum Satteins.
Nach jährlichen Erweiterungen ist die Krippe nun 6,5 m lang und hat einen 10 Meter langen, vom bekannten Götzner Künstler Emil Bell wunderschön gemalten Hintergrund.
Über 80 “Grödner” Figuren und zusätzlich 250 Tiere wie Schafe, Geißen vervollständigen nun die eindrucksvolle Hauskrippe in Göfis. Alle Szenen der Weihnachtsgeschichte, von der Verkündigung bis zur Flucht sind auf diesem wunderschönen Bauwerk zu sehen. Alle Jahre, Mitte Dezember baut Franz Morscher die Krippe gemeinsam mit Frau Brigitte auf, während Tochter Karin die Figuren stellt und neu einstreut.
Mit dieser wahrscheinlich größten Hauskrippe in Vorarlberg ist es im Hause Morscher aber noch nicht zu Ende. Franz hat im Untergeschoss in einem Raum eine Krippenausstellung mit über 40 selbstgebauten Krippen und auch die Gänge und Stiegen trifft man immer wieder auf selbstgebaute Krippen.
Die Darstellung der Weihnachtsgeschichte mit der Menschwerdung Christi ist dem 76 jährigen Krippenbauer eine Herzensangelegenheit, Das ganze Jahr über macht er sich Gedanken wie er seine Hauskrippe noch ergänzen könnte, welche andere Krippen er bauen könnte, aber auch die Materialsammlungen und vor allem Gespräche und der Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten, machen ihm viel Freude. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich Brigitte und Franz Morscher über “Krippileschauer” sehr freuen. Interessierte Krippenfreunde sind von Mitte Dezember bis Maria Lichtmess bei telefonischer Voranmeldung 05522/31369 – herzlich willkommen.