Rund 3.600 Menschen in der Nacht in Nickelsdorf eingetroffen

Wegen des Flüchtlingsansturms wurde der Grenzübergang Nickelsdorf Freitagfrüh aus Sicherheitsgründen für den Verkehr gesperrt. “Der starke Menschenansturm im Grenzbereich macht die Sperre beider Richtungen notwendig”, informierte die Asfinag in einer Aussendung.
Gegen 9 Uhr wurde die Sperre in Fahrtrichtung Ungarn wieder geöffnet, nach Österreich blieb sie vorerst aufrecht. Weiterhin wurde gebeten, auf Personen auf der Fahrbahn zu achten, entsprechend galt eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 60 km/h.
Die Einsatzkräfte standen am Freitag im Dauereinsatz, um die ankommenden Menschen zu versorgen und abzusichern. Direkt in Nickelsdorf im Umfeld des Grenzübergangs hielten sich laut Polizei um 6.00 Uhr rund 2.600 Flüchtlinge auf. Hunderte weitere seien zu diesem Zeitpunkt an unterschiedlichen Stellen untergebracht gewesen – so etwa 600 Personen im Bezirk Mattersburg und 600 auf den sogenannten Pannonia Fields.
Landespolizeidirektor kritisiert ungarische Kollegen
Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil äußerte in der “ZiB 2” des ORF-Fernsehens am Donnerstagabend kritisch über die Informationspolitik der ungarischen Behörden. “Wir haben nicht jene Informationen bekommen, die wir benötigen”, sagte der Landespolizeidirektor. Man habe erst um 18.00 Uhr von den ungarischen Kollegen erfahren, wie viele Flüchtlinge für die Nacht zu erwarten seien.
20 Privatfahrzeuge bringen 66 Flüchtlinge nach Wien
Daneben ist wieder ein Konvoi zur Fluchthilfe in Wien angekommen: Rund 20 Privatfahrzeuge haben 66 Flüchtlinge aus der Nähe von Györ in Ungarn zum Wiener Westbahnhof gebracht, wie ein Initiator der Organisation der APA auf Anfrage in der Nacht auf Freitag mitteilte. Die Flüchtlinge werden am Westbahnhof von der Caritas und den Samaritern versorgt. Bereits am Sonntag war es zu einer ähnlichen Aktion gekommen.
400 Flüchtlinge im Linzer Übergangsquartier angekommen
Unterdessen sind laut dem Roten Kreuz Oberösterreich am späten Donnerstagabend im Übergangsquartier für Flüchtlinge “Post City”, dem ehemaligen Postverteilzentrum am Linzer Bahnhof, 400 Menschen angekommen. Rund 500 Personen sollen in der Halle Platz finden. Der rund 100.000 Quadratmeter umfassende Bau war zuletzt ungenutzt. Da er für die am Wochenende zu Ende gegangene Ars Electronica veranstaltungstauglich gemacht worden war und zudem direkt am Bahnhof liegt, hat er sich als Übergangsquartier angeboten. (APA/red)