Bayern gleicht einer Festung - 35.000 demonstrieren in München gegen G7-Gipfel

Unter dem Motto “TTIP stoppen – Klima retten – Armut bekämpfen” fand am Nachmittag ein Protestzug durch die Innenstadt der bayerischen Landeshauptstadt München statt.
Bunt und friedlich gegen den G7-Gipfel
Die Polizei sprach kurz nach Beginn der Auftaktkundgebung von rund 3.000 Teilnehmern, allerdings gab es steten Zulauf. So sprach die Polizei um 17 Uhr schließlich von knapp 35.000 Demonstranten, die Veranstalter nannten 40.000. Die Demonstranten verhielten sich bisherigen Berichten zufolge völlig friedlich.
G7-Gipfel: Die Festung Bayern
Am hermetisch abgeriegelten Tagungsort in Elmau am Alpenrand treffen sich am Sonntag und Montag die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten. Im Protest-Camp der G7-Gegner kamen nach Angaben der Organisatoren zwischen 250 und 300 Menschen an. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte noch am Mittwoch betont, es würden “mindestens zwei- bis dreitausend gewaltbereite Leute” erwartet.
Deutschland erlebt während des Gipfels die umfassendste Luftraumbeschränkung seiner Geschichte. Von Sonntagfrüh bis Montagabend müssen von der Donau bei Ingolstadt bis zum Brenner in Norditalien alle Privatflugzeuge am Boden bleiben. Die Entfernung beträgt Luftlinie rund 200 Kilometer. Auch Drachen- und Gleitschirmflieger sowie Drohnen von dem Verbot betroffen.
Zum Schutz des Gipfels sind am Boden mehr als 19.000 Beamte im Einsatz, 17.000 in Deutschland, 2.100 im benachbarten Tirol. Mehrere Grenzübergänge zwischen Tirol und Bayern wurden zu “Sackgassen” erklärt und sind für die Dauer des Gipfels gesperrt.
Kontrollen auch an Vorarlberger Grenze
Auch an der Grenze zwischen Vorarlberg und Deutschland führt Deutschland wieder Grenzkontrollen durch. Rund 50 deutsche Polizeibeamte sind im Einsatz und kontrollieren schwerpunktmäßig Einreisende von Österreich nach Deutschland. (red/APA/dpa)