Ägyptisches Gericht verschob Entscheidung über Mursi-Todesurteil
Berlin-Reise von Präsident Sisi als möglicher Grund.
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Ein Kairoer Gericht hat die Entscheidung über das Todesurteil gegen den ehemaligen ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi verschoben. Die Richter vertagten die Entschließung auf Dienstag, den 16. Juni.
Der Aufschub war für nicht unwahrscheinlich gehalten worden, weil der aktuelle ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi am Dienstabend zu politischen Gesprächen nach Berlin reisen wird.
Eine Bestätigung des Mitte Mai gefällten Todesurteils für den Islamisten hätte den Besuch belasten können. Mursi soll sich Anfang 2011 mit der palästinensischen Hamas und der libanesischen Hisbollah dazu verschworen haben, einen Gefängnisausbruch zu organisieren. Der international heftig kritisierte Richterspruch von Mitte Mai war dem ägyptischen Mufti zur Begutachtung vorgelegt worden. Das Militär unter Sisi hatte Mursi einst gestürzt.
(APA)