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Kiew: Russische Panzer überquerten Grenze - beginnt Sturm auf Mariupol

Folgt nun der Sturm auf Mariupol?
Folgt nun der Sturm auf Mariupol? ©EPA/Themenbild
Mehr als zwanzig russische Panzer haben nach Angaben eines ukrainischen Militärsprechers die Grenze zur Ukraine überquert. Sie näherten sich der von prorussischen Separatisten besetzten Stadt Nowoasowsk südöstlich von Mariupol, teilte der Sprecher am Freitag weiter mit.
Kämpfe sollen beendet werden
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Auch zehn Raketenwerfersysteme und mehrere Busse mit Kämpfern seien über die Grenze gebracht worden. Trotz der vereinbarten Waffenruhe sei in den vergangenen Tagen militärische Ausrüstung aus Russland in die Ukraine transportiert worden, fügte der Militärsprecher hinzu.

Die Küstenstadt Mariupol ist von strategisch wichtiger Bedeutung. Sie liegt zwischen der Grenze und der von Russland annektierten Krim. Bereits im vergangenen Jahr hatte die ukrainische Regierung gewarnt, die Separatisten könnten mit russischer Hilfe versuchen, eine Landverbindung zu der Halbinsel erobern.

Normandie-Verhandlungsformat für Ukraine ein Fehler?

Der polnische Parlamentspräsident und frühere Außenminister Radoslaw Sikorski hält die diplomatische Friedensinitiative für die Ukraine im sogenannten Normandie-Format für ungünstig für die Ukraine. “Es gab einen Moment, als Russland bereit war zu einer Rückkehr zum Genfer Format, also Russland, Ukraine, USA und EU”, sagte Sikorski am Donnerstagabend im polnischen Fernsehsender TVN 24.

“Warum ist es dazu nicht gekommen? Ich glaube, dass war ein Fehler der ukrainischen Seite.” Im Normandie-Format sind hingegen Deutschland und Frankreich in der Friedensinitiative aktiv.

“Wenn es einen Sturm auf Mariupol gibt, ist alles klar”

“Wir sollten Bundeskanzlerin (Angela) Merkel dankbar sein, dass sie diese Beziehungen zu Präsident (Wladimir) Putin zum Erhalt des Friedens nutzt”, betonte Sikorski. Doch die Deutschen seien nicht stark genug, “das Verhalten Putins zu beeinflussen”, warnte er. Seiner Meinung nach sei der Punkt nahe, an dem der Westen zu der Auffassung kommt, dass sich ein Dialog mit Russland nicht lohne. “Der Zeitpunkt hängt davon ab, was Russland macht. Wenn es einen Sturm auf (die ukrainische Hafenstadt) Mariupol gibt, ist alles klar.”

(APA)

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