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Offene Fragen und wütende Proteste nach Tod eines Staatsanwalts in Argentinien

Fragen und Proteste nach Tod des Staatsanwalts Alberto Nisman in Argentinien.
Fragen und Proteste nach Tod des Staatsanwalts Alberto Nisman in Argentinien. ©AP/Archivbild
Der Tod eines argentinischen Staatsanwaltes, der Anklage gegen Staatschefin Cristina Fernandez de Kirchner erhoben hatte, bringt die Regierung des Landes unter Druck. Tausende Menschen gingen auf die Straße, um eine Aufklärung des Todes von Alberto Nisman zu fordern. Die Obduktion schloss Fremdeinwirkung aus, doch die Staatsanwaltschaft will weiter wegen möglicher Anstiftung zum Suizid ermitteln.
Bilder: Proteste in Buenos Aires
Argentinischer Staatsanwalt tot aufgefunden

Kirchner äußerte sich am Montagabend (Ortszeit) zu dem Fall. Der Tod Nismans habe “Bestürzung und Fragen” ausgelöst, sagte die Präsidentin.

Kopfschuss: Nisman tot in Wohnung aufgefunden

Der Sonderstaatsanwalt war damit beschäftigt, die Hintergründe des Attentats auf das jüdische Gemeindehaus Amia zu untersuchen, bei dem vor 21 Jahren in Buenos Aires 85 Menschen ums Leben kamen. Nisman wurde am Sonntagabend tot in seiner Wohnung in Buenos Aires aufgefunden. Er starb durch einen Kopfschuss aus einer Pistole mit dem Kaliber 22. Die Waffe und eine Patronenhülse wurden neben der Leiche entdeckt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war Nisman nicht der Besitzer der Pistole.

Anschlag vom 18. Juli 1994: Verschleierung?

Der Ermittler hatte vorige Woche Anklage gegen Kirchner und Außenminister Hector Timerman erhoben und ihnen vorgeworfen, sie wollten die Vorgänge um den Anschlag vom 18. Juli 1994 verschleiern und die Verfolgung mutmaßlicher iranischer Drahtzieher verhindern. Hintergründe seien die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Argentinien und dem Iran gewesen.

Die Regierung gab am Montag Order an die Geheimdienste, Informationen zugänglich zu machen, die Nisman vor seinem Tod gefordert hatte. Dabei geht es auch um Namen von Agenten, die bei der Verschleierung mitgeholfen haben sollen.

Tausende gehen auf die Straße

In Buenos Aires und mehreren anderen Städte des Landes gingen am Montagabend tausende Menschen auf die Straße, um Aufklärung zu fordern. Sie trugen Plakate mit sich, auf denen “Yo soy Nisman” (“Ich bin Nisman”) zu lesen war. Die Menschen versammelten sich unter anderem am Plaza de Mayo in Buenos Aires, wo einige Demonstranten versuchten, Absperrgitter zum Präsidentenpalast umzuwerfen. Die Polizei verstärkte daraufhin die Einsatzgruppen.

(APA)

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