Die SPÖ in der Führungskrise

Für Kanzler Werner Faymann ist ÖBB-Chef Christian Kern ein ernstzunehmender Mitbewerber um den SPÖ-Vorsitz. Seit dem Wochenende ist das quasi offiziell. Das machen die Worte von Faymanns Vertrauter, Nationalratspräsidentin Doris Bures, über Kern deutlich: “So wie ich keine gute Bahn-Managerin wäre, wäre er kein guter Politiker”, ließ sie auf Ö1 wissen. Es sollte sich wohl um eine Botschaft handeln – an die immer zahlreicher werdenden Sozialdemokraten, die der Überzeugung sind, dass nur noch der 48-Jährige das Zeug dazu hat, sie aus der Krise zu führen; sie sollten erfahren, dass sie sich täuschten. Ob das Kalkül aufgehen wird, ist fraglich.
ÖBB-Kern: “Die Frage stellt sich nicht”
Kern will sich aktuell nicht zur Frage äußern, ob er denn nun das Zeug zum SPÖ-Chef hätte oder nicht. Auf APA-Anfrage erklärte seine Sprecherin, es gebe keinen Kommentar in der Debatte. In der Vergangenheit hatte Kern die schon länger ventilierten Gerüchte, er könnte früher oder später Werner Faymann als SPÖ-Vorsitzenden ablösen, freilich stets dementiert. “Diese Frage stellt sich nicht. Ich weiß nicht, was die Grundlage für so ein Gerücht sein soll”, hatte er etwa im Sommer dieses Jahres dem “profil” gesagt.
ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner glaubt an ein Weiterbestehen der Großen Koalition, sollte es bei der SPÖ zu einem Obmannwechsel kommen.
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Ergebnis der letzten Umfrage
Soll die Investorenschutzklausel aus dem EU-USA-Freihandelsabkommen (TTIP) gestrichen werden?
- Ja: 94,23 Prozent
- Nein: 5,77 Prozent
(312 Teilnehmer)